Engel geht davon aus, dass die Arbeiten am Samstag andauern werden.
Update vom Freitag, 17. Juni, 11.30 Uhr: Über den Süden Europas zieht die Hitzewelle nun auch nach Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet für das Wochenende die bisher heißesten Tage des Jahres. Der Höhepunkt wird voraussichtlich am Samstag mit Temperaturen bis zu 38 Grad erreicht, wie der DWD am Donnerstag mitteilte. Örtlich kann sogar die 40-Grad-Marke geknackt werden. Für die Natur hat das erhebliche Folgen.
In Italien wird aufgrund anhaltender Trockenheit die Trinkwasserversorgung nachts eingestellt, in Spanien wüten bereits mehrere Waldbrände. Auch Deutschland bleibt nicht verschont: Im Harz ist erneut ein Waldbrand ausgebrochen. Betroffen ist eine Fläche von etwa fünf Hektar im Trecktal im Oberharz am Brocken, wie ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Harz am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das entspricht einer Größe von etwa sieben Fußballfeldern. Weshalb das Feuer um kurz nach Mitternacht ausbrach, sei noch unklar. Ein Großaufgebot der Feuerwehr kämpfen laut einem Sprecher des Landkreises Harz vor Ort gegen die Flammen.
In weiteren Bundesländern steigt die Waldbrandgefahr. In Berlin ist sie wegen der anhaltenden Trockenheit sehr hoch. Die Senatsumweltverwaltung forderte am Donnerstag, das Rauch- und Grillverbot im Wald und in dessen Nähe streng zu beachten. Wer gegen das Rauch- und Feuerverbot verstößt, muss mit Bußgeldern in Höhe von mindestens 100 Euro bis zu 50.000 Euro rechnen.
Und auch in Baden-Württemberg ist man in Halbachtstellung: „Offenes Feuer und Rauchen sind im Wald tabu“, sagte der Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Auch in anderen Bundesländern wie Bayern oder Hessen ist die Waldbrandgefahr derzeit sehr hoch.
Update vom Donnerstag, 16. Juni, 20.30 Uhr: Eine massive Hitzewelle hat Südeuropa erfasst. In Spanien gibt es mehrere Waldbrände, in Italien sorgt die Hitze in einigen Gebieten nun für Wasserknappheit. In der stark landwirtschaftlich geprägten Po-Ebene in Italien rationierten einige Gemeinden inzwischen die Wasserverteilung.
In den norditalienischen Regionen Piemont, Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna, in denen die Po-Ebene liegt, wollten die Behörden noch am Donnerstag (16. Juni) den Notstand ausrufen. Dies kündigte der Präsident der Lombardei, Attilio Fontana, an. Er sprach von einer „außergewöhnlich schwierigen Lage“. Der Po ist der längste Fluss Italiens und stellt das größte Wasserreservoir des Landes dar. Nach Angaben eines regionalen Wetter-Observatoriums hat es in manchen Gebieten aber seit mehr als 110 Tagen nicht mehr geregnet. Es handelt sich um die schlimmste Dürre in der Po-Ebene seit 70 Jahren.
Nach Angaben des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti bedroht die Trockenheit die Hälfte der Anbauflächen in der Po-Ebene und fast ein Drittel der landesweiten Agrarproduktion. Die Ausrufung des Notstands ermöglicht es den Behörden, die Wasserverteilung stärker zu kontrollieren und Finanzhilfen für die betroffenen Gebiete auf den Weg zu bringen.
Erstmeldung vom Donnerstag, 16. Juni: Barcelona – Die iberische Halbinsel wird aktuell von einer heftigen Hitzewelle heimgesucht. Das hat seine Folgen: Die Behörden Kataloniens im Nordosten Spaniens haben wegen drei gleichzeitig wütender Waldbrände einen Großalarm für alle Feuerwehren ausgerufen.
Bisher seien insgesamt etwa 1100 Hektar Wald- und Buschland vernichtet worden, teilte die Feuerwehr am Donnerstag mit. Neben den Berufsfeuerwehren seien auch Hubschrauber, Drohnen und Einheiten der Sonderabteilung des Militärs für Notfälle im Einsatz. Die Flammen in den Gebieten, in denen es zu wenig geregnet hat, werden durch eine Hitzewelle und teilweise heftige Winde noch angefacht.
Am meisten Sorgen bereitet nach Angaben der Feuerwehr der Brand in Artesa de Segre in der Provinz Lleida rund 130 Kilometer nordwestlich von Barcelona. Seit Ausbruch des Feuers am Vortag seien dort mehr als 500 Hektar Wald vernichtet worden. Sollten die Flammen an der Südflanke nicht gestoppt werden können, drohe sich der Brand in das Tal von Segre auszubreiten und bis zu 20.000 Hektar Wald zu erfassen. Die Behörden riefen alle Bauern der Region auf, mit ihren Traktoren und Pflügen dabei zu helfen, Brandschneisen anzulegen.
Die anderen, etwas kleineren Brände wurden aus Corbera d’Ebre (Tarragona) und aus Castellar de la Ribera (Lleida) gemeldet. Dort seien jeweils etwa 300 Hektar ein Raub der Flammen geworden.
Spanien leidet derzeit unter einer ungewöhnlich frühen und besonders langen Hitzewelle. Seit dem letzten Wochenende werden in vielen Landesteilen Temperaturen von 35 bis weit über 40 Grad gemessen. Seit Jahresbeginn seien schon mehr als 19.000 Hektar Wald- und Buschland verbrannt, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Mittwoch (15. Juni) unter Berufung auf Daten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus. Das sei in etwa doppelt so viel wie im Durchschnitt derselben Zeiträume in den Jahren 2006 bis 2021. Experten führen die Entwicklung auf die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels zurück. (asc/dpa)
Auch in Deutschland und den benachbarten Ländern nimmt die Brandgefahr wegen Hitze weiter zu. Erst vor Kurzem kam es zu einem Waldbrand in der Nähe vom Schloss Neuschwanstein.