Gewitter über Deutschland: Kritische Wetterlage noch nicht vorbei - DWD-Unwetter-Prognose für den Sonntag
Das Wetter in Deutschland bleibt stürmisch. Am Wochenende gab es im Süden und Osten des Landes schwere Unwetter und Starkregen. Sonntag ist die kritische Wetterlage noch nicht vorbei.
Update vom 28. August, 8.19 Uhr: So viel Regen ist in einigen Teilen Deutschlands schon lange nicht vom Himmel gekommen. Dazu ging es ganz schön zur Sache! Blitze schlugen ein und Keller liefen voll. Nach der zurückliegenden Unwetter-Nacht ist das Gewitterrisiko am Sonntag noch nicht vorbei.
Unwetter am Sonntag: DWD warnt vor Gewittern vor allem im Süden
Der Deutschen Wetterdienst (DWD) schließt Unwetter in seinem aktuellen Warnlagebericht nicht aus. (Stand: 28. August, 7 Uhr). Besonders im Süden – südlich der Donau – hält sich die feuchtwarme Luftmasse. Hier ist weiter mit Schauern und Gewittern und örtlich Starkregen (25 Liter pro Quadratmeter) zu rechnen. Dazu kann es stürmische Böen mit bis zu 70 km/h (Bft 8) und kleinkörnigem Hagel geben. An der Nordseeküste wehen, laut den DWD-Wetterexperten, zeitweise steife Böen (um 60 km/h, Bft 7) aus Nordwest. Der Wind flacht in der Nacht zum Montag etwas ab.
Zum Wochenstart soll es nach DWD-Prognose dann wieder ruhigeres Wetter geben. Am Montag ist es demnach in der Nordhälfte wolkig bis stark bewölkt bei Höchstwerten von 19 bis 23 Grad, in der Südhälfte länger sonnig und meist trocken bei Höchstwerten zwischen 24 und 29 Grad.
Unwetter in Deutschland: Schlammmassen verwüsten Freibad
Am Freitag und Samstag hatten Feuerwehr und Polizei etliche wetterbedingte Einsätze zu bewältigen. Oft mussten Keller ausgepumpt werden, Sturmschäden wie abgebrochene Äste gab es seltener.
Im sächsischen Gersdorf verwüstete eine Schlammlawine ein Freibad. Auch Gärten und Straßen seien in der Nacht zum Samstag vom Schlamm, der von umliegenden Feldern geschwemmt wurde, überspült worden. Im Landkreis Eichsfeld in Thüringen wurde das Dorf Jützenbach von einer rötlichen Schlammlawine überzogen. Auch hier war Erde von einem angrenzenden Feld auf die Straße gespült worden.

In Berlin war am Freitagabend für etwa drei Stunden der Ausnahmezustand Wetter ausgerufen worden, um im Ernstfall ausreichend Kräfte mobilisieren zu können. Die Punkband Die Ärzte und Rapper Marteria sagten für den Abend geplante Konzerte ab, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender beendeten das Bürgerfest für ehrenamtlich Engagierte vorzeitig.
Gewitter über Deutschland auch in der Nacht: Starkregen und Überschwemmungsgefahr
Erstmeldung vom 27. August 2022
München - Am Wochenende bleibt der Himmel in vielen Teilen Deutschlands grau: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) macht keine Hoffnungen auf ein trockenes Wochenende. Vor allem im Süden und Osten Deutschlands rechnen Meteorologen mit Unwettern und Starkregen. Im Osten droht Überschwemmungsgefahr.
Nach dem gewittrigen Start ins Wochenende brachte der Samstag vor allem im Osten und Süden Deutschlands erneut Regen und Gewitter. Während sich im Westen und Nordwesten bereits ein Keil mit trockenerer und kühlerer Luft bemerkbar mache, halte sich im Rest des Landes feuchtwarme Luft, hieß es am Nachmittag vom Deutschen Wetterdienst. Die Wahrscheinlichkeit für extreme Regenmengen liege aber niedriger als am Vortag.
Unwetter in Deutschland: Starkregen bringt halbe Monatssumme in wenigen Stunden
Schon am Freitag waren Unwetter mit Hagel und Starkregen über Teile Deutschlands hinweggezogen. In Mittelfranken und in der Oberpfalz standen Hunderte Keller und mehrere Straßen unter Wasser. In Berlin sagten die Punkband Die Ärzte und Rapper Marteria jeweils für den Freitagabend geplante Konzerte ab, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender beendeten das Bürgerfest für ehrenamtlich Engagierte sicherheitshalber vorzeitig.
Doch das Wetter in Deutschland entspannt sich zunächst nicht: Nach wie vor könne es am Samstag Starkregen geben, teilte der DWD mit. Lokal könnten um die 50 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit fallen, sagte DWD-Meteorologe Marcel Schmid am Freitag. „Dies entspricht teilweise einer halben Monatssumme oder mehr, als bisher im gesamten August gefallen ist“, sagte Schmid. Der DWD warnt vor schweren Gewittern in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin, sowie in Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern.

Warnstufe 2: Starkregen und Gewitter von Magdeburg bis Berlin
Im Tagesverlauf nimmt die Schauer- und Gewittertätigkeit vor allem im Osten und Süden zu. Hier warnt der DWD bereits vor Warnstufe 2. Besonders heftige Gewitter werden in einer Linie von Magdeburg bis Berlin erwartet, erklärte Meteorologe Jan Schenk vom weather channel. In der Nacht zum Sonntag ziehen sich die Starkregenfälle in die Regionen zwischen Ostsachsen und Vorpommern bzw. südlich der Donau zurück. Auch am Sonntag (28. August) gibt es im Süden noch einzelne Schauer und Gewitter, teilweise mit Starkregen.
Zum Beginn der neuen Woche gibt es dann nur noch ein geringes Schauerrisiko. Vor allem im Norden und Osten leibt es bewölkt, in der Südhälfte ist es meist sonnig. Trotz der Gewitter fallen die Temperaturen aber kaum: Am Samstag erreichen die Höchstwerte 26 Grad, am Sonntag bei längerem Sonnenschein sogar 27 Grad. Am Montag und Dienstag können im Westen und Süden bis zu 29 Grad erreicht werden. (sf/dpa)