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„Es ist die Hölle auf Erden“: Tornado in Tschechien verwüstet ganze Region - Todesopfer bestätigt

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Von: Kai Hartwig

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Ein schweres Unwetter sucht Tschechien heim. Eine Sprecherin bestätigt, dass es Todesopfer gibt. Zudem sollen über 200 Menschen verletzt worden sein.

Update vom 25. Juni, 8.05 Uhr: Ein Tornado im Südosten Tschechiens hat mindestens drei Menschenleben gefordert. Das sagte eine Sprecherin der Rettungskräfte am Freitag im Fernsehsender CT. Das schwere Unwetter hatte am Donnerstagabend sieben Dörfer in der Region Südmähren verwüstet (siehe Update vom 25. Juni, 6.15 Uhr). Mehr als 200 Menschen wurden verletzt, davon mindestens zehn schwer.

Die Regierung versprach schnelle finanzielle Hilfe für die Betroffenen, von denen viele das Dach über dem Kopf verloren haben. Viele Einwohner der betroffenen Gemeinden standen unter Schock. „Auf einmal habe ich ein merkwürdiges Dröhnen gehört, als ob ein Zug näherkommen würde“, sagte ein Augenzeuge der Zeitung Pravo. „Dann begann die Hölle, alles flog herum.“ Sein Haus habe kein Dach mehr, keine Zimmerdecke, keine Fenster, berichtete ein anderer.

Tornado hinterlässt in Tschechien eine Spur der Verwüstung und macht Häuser dem Erdboden gleich

Update vom 25. Juni, 6.15 Uhr: Durch einen Tornado sind am Donnerstag im Südosten Tschechiens mehrere Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere seien verletzt worden, sagte eine Sprecherin der regionalen Rettungsdienste. „Wir können leider bestätigen, dass es Todesopfer gab, aber wir sind nicht in der Lage, ihre genaue Zahl mitzuteilen.“ Für Schätzungen sei es zu früh, berichtete die Nachrichtenagentur AFP, da noch immer Menschen unter den Trümmern eingestürzter Häuser eingeschlossen seien.

Die Zahl der Toten liege aber wahrscheinlich im einstelligen Bereich, fügte sie hinzu. Die Zahl der Verletzten schätzte sie „auf 100 bis 150, von Kindern bis hin zu Senioren“. Der Tornado hinterließ eine Spur der Verwüstung und machte in der Region rund um die Stadt Hodonin an der tschechisch-slowakischen Grenze ganze Häuser dem Erdboden gleich.

Tornado in Tschechien: Mehrere Tote und Verletzte - „Es ist die Hölle auf Erden“

Im Internet verbreitete Videoaufnahmen aus Hodonin zeigten zerstörte Gebäude und Autos, entwurzelte Bäume und mehrere Brände. Das Krankenhaus in Hodonin versorgte nach eigenen Angaben knapp 200 Verletzte. Auch Hagelkörner von der Größe eines Tennisballs prasselten auf die Region nieder. In Hodonin wurden durch das Unwetter ein Altenheim und der Zoo beschädigt. In weiten Teilen der Region kam es zu Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen. Umgestürzte Strommasten blockierten eine zentrale Autobahnverbindung zwischen Prag und der slowakischen Hauptstadt Bratislava. „Es ist die Hölle auf Erden“, sagte Regionalgouverneur Jan Grolich nach einem Besuch vor Ort.

„Alle verfügbaren Rettungsteams sind im Einsatz oder auf dem Weg in die Region Hodonin“, erklärte Innenminister Jan Hamacek auf Twitter. Auch ein auf die Bergung von unter Trümmern begrabenen Menschen spezialisiertes Such- und Rettungsteam sei im Einsatz. Die Regierung erwäge zudem die Entsendung des Militärs.

Ein Blick auf durch einen Sturm beschädigte Häuser. Ein starkes Gewitter mit Hagel zog über die Region Breclav hinweg
Ein Tornado hat in Tschechien für Zerstörung gesorgt. © Álek Václav/dpa

Tornado in Tschechien verwüstet ganze Region

Erstmeldung vom 24. Juni: Prag – Ein heftiges Unwetter hat am Donnerstagabend im Südosten Tschechiens eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dabei soll ein Tornado die Region heimgesucht haben.

Die örtliche Feuerwehr rechnete nach einer ersten Einschätzung der Lage damit, dass durch den Wirbelsturm bis zu 150 Menschen verletzt worden sind. Österreichische Medien sprachen sogar von mehreren Toten infolge des Unwetters.

Der Tornado soll in mehreren Dörfern ganze Dächer abgedeckt haben, zudem seien Fensterscheiben zerstört und Autos wie Papierflieger umhergeschleudert worden. Das berichtete der tschechische TV- Sender CT am Donnerstagabend.

Tschechien: Tornado sorgt für Tote und zahlreiche Verletzte

Außerdem kippten in Südmähren mehrere Busse durch das stürmische Unwetter um. Laut Tschechiens Innenminister Jan Hamacek wurden alle verfügbaren Einsatzkräfte in die vom Tornado betroffene Region verlegt worden. Auch Rettungsstaffeln mit Hunden machten sich auf den Weg in die Unglücksregion. Sie sollen in zerstörten Gebäuden nach Verschütteten suchen.

Auch im benachbarten Bayern kam es am Donnerstagabend zu heftigen Gewittern.

Tornado in Tschechien: Schwere Verwüstungen – Österreich sendet Rettungskräfte

Die Agentur CTK erfuhr vom stellvertretende Bürgermeister des Dorfes Hrusky, dass das Unwetter den halben Ort dem Erdboden gleichgemacht habe. In den sozialen Medien kursierten Berichte, wonach in den Verwaltungsbezirken Breclav und Hodonin Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen vom Himmel herunterfielen.

Auch der Verkehr wurde durch den Tornado in manchen Landesteilen lahmgelegt. So wurde die Autobahn D2 von Brünn (Brno) nach Breclav unbefahrbar. Dort waren Hochspannungsleitungen auf die Fahrbahn gestürzt.

Ein Nachbarland unterstützte Tschechien* mit Rettungskräften. Österreich entsandte zwei Hubschrauber, darüber hinaus bot auch die Slowakei ihre Hilfe an. (kh) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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