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Lauterbach zur Corona-Lage im Herbst: Wann die Maskenpflicht kommt und für wen sie gilt

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Von: Naima Wolfsperger

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SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach gibt am Freitag Ausblick auf den Corona-Herbst. Die Sommerwelle scheint überstanden. Doch die Entspannung könnte von kurzer Dauer sein.

Update vom 12. August, 11.15 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht die Corona-Sommerwelle in Deutschland gebrochen - aber keinen Grund zur Entwarnung in der Pandemie. „Die Sommerwelle fängt jetzt langsam an zurückzugehen“, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Es gebe einen „robusten Rückgang der Fallzahlen“. Auch die Sterblichkeit gehe zurück. „Das gibt erst einmal Grund zur Freude. Das ist trotzdem kein Grund für eine Entwarnung.“ Es sei zu erwarten, dass die Fallzahlen im Herbst wieder stark stiegen.

Man müsse außerdem bedenken, dass der Anteil der nicht registrierten Corona-Erkrankungen gestiegen sei, sagte Lauterbach in der Bundespressekonferenz. „Die Dunkelziffer steigt.“ Das zeigten Daten des Robert Koch-Instituts.

Laut Lauterbach gibt es „sehr gute Nachrichten“ bei den Impfstoffen. Es sei davon auszugehen, dass angepasste Impfstoffe bereits am 2. beziehungsweise 28. September ausgeliefert werden könnten. „Die Bundesregierung hat beide Impfstoffe in auskömmlicher Welle besorgt. Wir werden daher relativ früh auch beliefert werden.“ Die Impfkampagne könne dann zeitnah stattfinden.

Der Bundesgesundheitsminister wies Kritik an der zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) erarbeiteten Neufassung des Infektionsschutzgesetzes zurück. Ab dem 1. Oktober könnten die Länder danach unabhängig von Inzidenzen in Innenräumen eine Maskenpflicht einführen. Sie müssten dies aber nicht, erläuterte Lauterbach. Aber: „Ich glaube, dass die Länder das alle machen werden, weil wir zum 1.10. wieder höhere Fallzahlen haben werden.“

Es sei auch nicht so, dass eine Impfung künftig nur noch drei Monate gelten werde, und dass man sich alle drei Monate impfen lassen müsse, betonte Lauterbach. Diese Frist für Ausnahmen von der Maskenpflicht in Innenräumen sei gewählt worden, weil Impfungen in diesem Zeitraum nach bestehender Auffassung gegen Ansteckung schützen. Gegen schwere Infektionsverläufe schützten sie viel länger. Sich alle drei Monate impfen zu lassen, wäre auch „medizinisch völlig unsinnig“.

SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach sprich in der Bundespressekonferenz. s
SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach gibt Ausblick auf den Corona-Herbst. © Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk

Corona in Deutschland: Lauterbach will vorbereitet sein - Seitenhieb gegen Vorgänger Jens Spahn

Update vom 12. August, 11 Uhr: „Wenn ich in den Herbst vollkommen unvorbereitet gehen wollte, so wie letztes Jahr - oder vorletztes Jahr, dann könnte ich jetzt auch über etwas anderes reden“, so Lauterbach mit einem Seitenhieb gegen seinen Vorgänger Jens Spahn (CDU). „Dafür muss ich dann den Preis zahlen. Wer gut vorbereitet werden will, muss Zocken.“ Deshalb müsse er mit dem 7-Punkte-Programm nerven. „Sonst hätten wir die gleiche Vorbereitung wie sonst: nämlich keine.“

Deshalb beschäftige sich Lauterbach mit der Coronavirus-Pandemie, obwohl das Infektionsgeschehen offenbar im europäischen Ausland und auch in Deutschland aktuell nicht zu den beliebtesten Themen gehöre.

Update vom 12. August, 10.41 Uhr: Die These, dass das Immunsystem mit mehreren Impfungen erlahme, sei nicht erwiesen, sagt Sande auf eine Frage eines Journalisten. Vielmehr zeigten Studien, vor allem aus Israel, sehr deutlich, dass die dritte Impfung sehr gut, auch gegen die Omikron-Variante schütze. Diese Ergebnisse weisen eher auf das Gegenteil - nämlich, dass die Impfung wirke. „Lediglich in Bezug auf jüngere Menschen sei bei der vierten Impfung noch kein nennenswerter Mehrwert erkennbar. Das bedeutet aber nicht, dass der Impfschutz nachlässt“, so Sande.

SPD-Gesundheitsminiser Karl Lauterbach zum Corona-Herbst: „Es gilt, schwere Fälle zu verhindern“

Update vom 12. August, 10.31 Uhr: „Es gilt, schwere Fälle zu verhindern“, sagt Lauterbach. Dabei helfe vor allem ein Zusammenspiel der Maßnahmen. Zur Vorschau auf mögliche weitere Maßnahmen, sollte die Pandemie in der kalten Jahreszeit wieder voll zuschlagen, ließ sich der SPD-Gesundheitsminister jedoch nicht hinreißen. Wohl aber zu dem Vorwurf, eine Impfempfehlung zur vierten Impfung ausgerufen zu haben. „Ich habe lediglich empfohlen, dass jüngere Menschen mit ihrem Hausarzt über den zweiten Booster sprechen.“ Das sei immer seine Position gewesen. Der Hausarzt kenne die medizinische Vorgeschichte und wisse, ob die Auffrischungsimpfung nötig sei.

„Ich möchte meine persönliche Position nicht als Kritik an der Ständigen Impfkommission verstanden wissen“, teilt der Gesundheitsminister einen Seitenhieb gegen die Presse aus. „Sie berichten ja oft in Positionen: Lauterbach gegen Streeck zum Beispiel.“ Er könne jedoch lediglich seine Meinung kundtun.

Update vom 12. August, 10.26 Uhr: Der Berliner Mediziner Sande ruft dazu auf, die Corona-Maßnahmen nicht nur binär zu sehen. Also: „Es geht darum, davon wegzukommen, eine Maßnahme als hundertprozentig sicher oder hundertprozentig schlecht zu sehen“, sagte Sande. Das Zusammenspiel der Maßnahmen sei es, das am besten helfe. „Wir wissen, dass Masken vor einer Infektion schützen können.“ Auch die Impfung biete Schutz. Und dieser Schutz sei für den kommenden Herbst und Winter wichtig.

Corona in Deutschland: „Verschnaufpause“ für Kliniken im Sommer ist 2022 ausgefallen

Update vom 12. August, 10.21 Uhr: Das Sommerloch, in dem es normalerweise „Verschnaufpause“ für die medizinische Versorgung gebe, habe es 2022 nicht gegeben, sagt Mediziner Leif Erik Sande. Die Betten seien in den Krankenhäusern gut ausgelastet gewesen. Mehr Kranke, aber auch zwei Jahre Pandemie, die den Gesundheitssektor bereits belasten, forderten hier ihren Zoll. „Das ist auch ein Warnhinweis für den Herbst“, so der Mediziner. Denn gegen Ende des Sommers sei der Krankenstand und die Belastung vor Corona niedriger gewesen. Es sei folglich wieder mit einer stärkeren Belastung durch die Coronavirus-Pandemie zu rechnen.

Update vom 12. August, 10.15 Uhr: Lauterbach verteidigt sich außerdem gegen die Kritik aus den Bundesländern und den Druck, es müsse Grenzwerte geben. Grenzwerte würden der aktuellen Bedrohungslage nicht gerecht.

Lauterbach verkündet erste Eskalationsstufe für den Corona-Herbst - gilt ab 1. Oktober 2022

Update vom 12. August, 10.08 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach erklärt die Bundes-Corona-Regeln für den Herbst. Diese seien in mehrere Stufen aufgeteilt, so Lauterbach. Die erste Stufe greift ab dem 1. Oktober. Ab dann besteht die Möglichkeit für die Länder Inzidenz unabhängig eine Maskenpflicht beschließen - Müssen sie das machen? Nein. Dürfen sie das machen? Ja.“ Eine Ausnahmeregelung müsse jedoch gewährleistet werden für Genesene, Geimpfte. Das sei sinnvoll, so Lauterbach. Und betont dabei besonders den Mehrwert für die Gastronomie. Nicht von ungefähr, denn gerade aus der Branche war sein Maskenpflichtvorschlag zuvor stark kritisiert worden. Wenn nun ein Mensch ohne 3-G mit Maske zum Platz ginge und dort zwei Stunden sein Essen genieße, so sei das für den Fall einer Infektion weniger kritisch, als wenn er ohne Maske zum Platz ginge.

Corona-Herbst und -Winter: Sommerwelle gebrochen, doch Lauterbach gibt keine Entwarnung

Update vom 12. August, 10 Uhr: Jetzt geht die Pressekonferenz los. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Berliner Mediziner Leif Erik Sander haben in der Bundespressekonferenz Platz genommen. Diesmal wird kein Vetreter des RKI an der Pressekonferenz teilnehmen. „Wir haben eine günstige Entwicklung in der Sommerwelle“, sagt Lauterbach. Der Anteil der nicht registrierten Fälle steige jedoch, so Lauterbach. „Die Dunkelziffer steigt aktuell.“ Insgesamt gingen die Infektionen jedoch zurück. Das sei ein Grund zur Freude, sagt der Gesundheitsminister. „Das ist jedoch keine Entwarnung.“

SPD-Gesundheitsminister Lauterbach gibt heute live Ausblick auf den Corona-Herbst

Erstmeldung vom 12. August 2022: München - Zwischenzeitlich schienen die Inzidenzen in Deutschland in den Himmel zu steigen. Die Coronavirus-Infektionen verbreiteten sich rasend. Doch nun sieht das Robert Koch Institut (RKI) den Höhepunkt der Sommerwelle für überstanden. Entwarnung gibt es jedoch nicht. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach äußert sich am Freitag, 12. August, ab 10 Uhr zur aktuellen Entwicklung. Er will auch einen Ausblick auf den Herbst geben. Dieser könnte durchaus wieder düster aussehen. IPPEN.MEDIA berichtet für sie live im News-Ticker.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei in der vergangenen Woche nach dem bereits deutlichen Rückgang in der Vorwoche erneut um insgesamt 27 Prozent gesunken und in allen Bundesländern und Altersgruppen rückläufig, geht aus dem RKI-Wochenbericht zu Covid-19 von Donnerstagabend hervor. Zudem sei die Anzahl Sars-CoV-2-Infizierter mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion in Deutschland und die Zahl der Arztbesuche Infizierter gesunken, „sodass der aktuelle Wellengipfel überschritten zu sein scheint“. Dennoch: Für Entwarnung ist es aus RKI-Sicht zu früh.

Corona in Deutschland: SPD-Gesundheitsminister gibt einen Ausblick auf den Herbst

Auch Lauterbach rechnet offenbar mit einem Wiedererstarken der Corona-Ausbreitung. Der SPD-Politiker war zuletzt wegen seiner Vorschläge zu den Corona-Schutzmaßnahmen für Herbst und Winter unter Rechtfertigungsdruck geraten, die er zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) vorgelegt hatte. So ist eine Rückkehr zu Maskenpflichten vorgesehen, von denen es allerdings Ausnahmen für frisch Geimpfte geben soll. Bei den Bundesländern waren diese geplanten Ausnahmen auf teils scharfe Kritik gestoßen.

Mit auf dem Podium der Bundespressekonferenz soll der Berliner Mediziner Leif Erik Sander sitzen. Vertreter des Robert Koch-Instituts seien urlaubsbedingt diesmal nicht mit von der Partie, hieß es im Gesundheitsministerium. Lauterbach hatte wie bereits sein Vorgänger Jens Spahn (CDU) bereits bisher regelmäßig in der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage informiert.

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