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Neue Omikron-Variante BJ.1 in Österreich entdeckt: Das ist bisher über die Mutation bekannt

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Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor der Limbach Gruppe PCR-Teströhrchen in den Händen.
Eine neue Mutation der Omikron-Variante, BJ.1 ist in Indien, Europa und den USA festgestellt worden. (Symbolbild) © Uwe Anspach/dpa

Um den Immunschutz zu umgehen, sind Mutationen für das Coronavirus überlebensnotwendig. Nun wurde eine weitere Variante mit einem „Rekord an Mutationen“ entdeckt.

Wien/München - Der dritte Pandemie Herbst beginnt. Doch wie schaut die Entwicklung aus? Kommt eine starke oder eher eine leichte Welle des Coronavirus auf die Menschen zu? Niemand weiß es und selbst Experten sind sich uneinig. Während der österreichische Genetiker Ulrich Elling auf „ruhigere“ nächste Monate hofft - sollten keine „überraschenden“ neuen Varianten auftreten - rechnet Virologe Christian Drosten mit einer starken Inzidenzwelle von Corona-Infektionen noch vor Dezember „Die Situation ändert sich gerade wieder“. Diese könnte zwar weniger schwer verlaufen, sagte er in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung. „Infizierte kommen vielleicht nicht ins Krankenhaus, aber sehr viele sind eine Woche krank. Wenn es zu viele auf einmal sind, wird es zum Problem“, so Drosten. 

Coronavirus-Variante BJ.1 in Österreich: Genetiker spricht von „bösen Kombination an kritischen Stellen“

Mittlerweile gibt es eine Menge bekannter Mutationen von der Omikron-BA.2-Variante. Und es wurde wieder eine entdeckt. Ihr Name: BJ.1. Rund 70 Infektionen sind weltweit bekannt, die meisten in Indien. Doch auch in Österreich ist die Virus-Variante angekommen. Das Besondere sei, „dass sie einen Rekord an Mutationen aufweist“, sagt Ulrich Elling, Molekularbiologe am Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, gegenüber derstandard.at. Genauer seien es 13 Mutationen zusätzlich zu den ohnehin schon 31 Mutationen von BA.2 am Spike-Protein. Das sind so viele, wie sie vor ihr noch keine Omikron-Subvariante hatte. Zum Vergleich: BA.5 hat fünf Zusatzmutationen zusätzlich zum BA.2-Paket, und Delta acht.

„Numbers are still very low“, die Zahlen der Infizierten seien immer noch recht niedrig, schreibt Elling auf Twitter. Doch die neu erworbenen Mutationen „sind wirklich eine böse Kombination an kritischen Stellen.“

Neue Corona-Mutation BJ.1: Schnelle ausbreiung in Indien

Der Immunschutz könne besser umgangen werden. Ein notwendiger Schritt für das Virus, um überleben zu können. „Sonst hat es keine Chance mehr“, so Elling zum derstandard.at. Wie gefährlich BJ.1 ist, steht heute noch nicht fest. Um den Effekt der Mutationen auf das Infektionsgeschehen herauszufinden, müsse man in nächster Zeit die Wachstumszunahme beobachten. Und wenn auch noch sehr wenige Daten zu Verfügung stehen, könne man erkennen, dass sich BJ.1 vor allem in Indien schnell ausbreitet, so Experte Elling. „Wir müssen dabei bedenken, dass Omikron durch etliche Mutationen immer wieder an Infektiosität gewonnen hat. BJ.1 wird jedenfalls noch um einiges ansteckender sein als die Ursprungsvariante aus Wuhan.“

Corona: Omikron-Variante BJ.1 - Infektiosität könnte sich auch verringern

Allerdings könnte die neue Variante Nachteile für sich selbst besitzen. Elling vermutet: „Eine bessere Immunflucht kann auf Kosten der Virus-Fitness gehen.“ Das würde bedeuten: Wenn das Virus an einer Stelle bei der Immunflucht stärker wird, kann es sein, dass es dafür an seiner Infektiosität einbüßen muss. Die Omikron-Varianten sind bekanntlich um ein Vielfaches infektiöser als die Ursprungsvariante, und der wichtigste Faktor ist es nun eben, durch Immunschutz-Umgehung eine neue Gelegenheit zur Infektion zu erschließen.

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