„Schreckliche“ Hochwasser-Lage: Mindestens zwanzig Tote in Belgien - Niederlande stark betroffen
Im Westen Deutschlands kamen bereits mehr als 100 Menschen bei den schweren Hochwassern ums Leben. Auch Nachbarländer sind von der Katastrophe betroffen.
Brüssel/Venlo - In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz meldeten die Landesregierungen nach heftigen Hochwassern und Erdrutschen 106 Todesfälle. Doch nicht nur im Westen Deutschlands traten die Flüsse über die Ufer. Auch die Benelux-Staaten haben mit der Unwetter*-Katastrophe zu kämpfen und verzeichneten bereits Todesfälle.
Hochwasser: Belgien trauert um mindestens 20 Todesopfer - Premierminister ruft Trauertag aus
In Belgien stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens 20, weitere 20 Personen gelten nach den Überschwemmungen im Osten des Landes als vermisst. Das teilte das Innenministerium am Freitag mit, in der Folge rief Regierungschef Alexander De Croo für Dienstag einen nationalen Trauertag aus. Man warte „immer noch auf die endgültigen Zahlen“, gab De Croo bei einer Pressekonferenz an, die Lage sei mancherorts „extrem kritisch“. Dem Premierminister zufolge könnten dies „die katastrophalsten Überschwemmungen sein, die unser Land je gesehen hat.
Die Region Lüttich an der deutschen und niederländischen Grenze ist am stärksten betroffen, in den beiden Gemeinden Verviers und Pepinster mussten bisher mindestens zehn Leichen geborgen werden. Besonders aufgrund der vielen Flussmündungen der Maas bei Lüttich wurden einige Gemeinen überschwemmt, unter anderem betroffen sind die Ourthe und die Vesdre. Die Maas hatte in der Nacht zum Freitag ihren höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor 110 Jahren.
Hochwasser: Mehrere Orte in den Niederlanden evakuiert - Rutte: „Zum Glück noch keine Toten“
In einigen Ortschaften im Süden der Niederlande wurden Tausende Menschen entlang der Maas aus ihren Häusern evakuiert. In Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen wurde Behörden zufolge sogar ein Krankenhaus samt 200 Patienten ausquartiert. Insgesamt wurden 10.000 Menschen zum Verlassen ihrer Wohnungen aufgerufen, zur Koordinierung kreisten in Venlo sogar Hubschrauber. Hier wird für die Nacht zum Samstag der Höchststand erwartet.
Ministerpräsident Mark Rutte besuchte Venlo bereits und bezeichnete die Lage als „schrecklich“. Es habe hier „zum Glück noch keine Toten gegeben wie in Belgien und Deutschland. Lasst uns hoffen, dass das auch nicht geschieht“, meinte Rutte. Bisher verloren 120 Menschen in Deutschland und Belgien ihr Leben aufgrund des Hochwassers. Luxemburg und die Niederlande verzeichneten bislang noch keinen Todesfall. (ajr) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA