Vor hunderten von Jahren wussten die Menschen in Ahrweiler bereits um die Hochwasser-Gefahr. Es ist belegt, dass 1348 in Kaufverträgen über Wiesenland Sicherungsklauseln gegen Landverlust in Folge von Ahrhochwasser enthalten waren. Im Laufe der Jahrhunderte sammelten sich die Berichte über die Fluten im Ahrtal – 1961 und 1962 wurden die Menschen mehrfach von Hochwasserfällen getroffen. Zumeist zerstörten die Wassermassen die Ernte auf den Feldern und rissen Brücken mit sich. Vereinzelt verloren auch Menschen ihr Leben.
Am 21. Juli 1804 ereignete sich eine der größten und folgenschwersten Flutkatastrophe in Ahrweiler, die in den Chroniken detailliert beschrieben ist. An diesem Tag führte ein starkes Gewitter nach bereits lange anhaltendem Regen in den Tagen zuvor, in der Hoch- und Ahreifel dazu, dass die Ahr sowie ihre Nebenflüsse innerhalb kürzester Zeit anschwollen. In Antweiler wurde ein Wasserstand von 2,50 Meter gemessen. Die Flutwelle riss alles mit, was sich ihr in den Weg stellte. 63 Menschen verloren an diesem Tag ihr Leben. 129 Wohnhäuser sowie nahezu alle 30 Brücken im betroffenen Gebiet wurden weggerissen.
Auch die Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1910 wird immer als traurige Erinnerung in der Geschichte der Region haften bleiben. Erneut folgte auf anhaltende Regenfälle ein heftiges Unwetter, welches die Ahr in einen reißenden Strom verwandelte. Durch Material einer sich gerade im Bau befindlichen Eisenbahnlinie wurde das Hochwasser und seine Wirkung noch verstärkt. 52 Menschen starben, darunter viele Bahnarbeiter, die mit ihren Baracken fortgerissen wurden und ertranken. MARCO BLANCO UCLES (*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA)