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WHO schlägt Alarm: Hitze durch Klimawandel fordert immer mehr Tote in Europa

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Von: Patrick Freiwah

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Ist Europa der am meisten vom Klimawandel bedrohte Kontinent der Erde? Ein aktueller Bericht der WHO verkündet eine erschreckende Zahl von Hitzetoten.

Genf/München - Dramatischer Bericht der WHO, der speziell aus Sicht von Europa nichts Gutes verheißt: Seit Beginn des Jahres 2022 sind auf unserem Kontinent mindestens 15.000 Menschen an den Folgen der schweren Hitzewellen gestorben. Das erklärte die Weltgesundheitsorganisation im Rahmen der 27. Weltklimakonferenz (COP27), die in Scharm el-Scheich (Ägypten) stattfindet.

Ein Großteil der Todesopfer stammt aus Deutschland, erläuterte Hans Kluge, der zuständige Regionaldirektor der Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Fast 4000 Tote habe es in Spanien gegeben, Großbritannien ist mit mehr als 3200 betroffen. Die Dunkelziffer dürfte in der WHO-Region Europa noch höher liegen, wenn mehr Länder ihre übermäßigen Todesfälle durch Hitze melden, führte der Wissenschaftler aus.

Klimawandel: Sommer 2022 fordert in Europa zahlreiche Hitzetote

Alleine die drei Monate von Juni bis August waren ihm zufolge in Europa die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die außergewöhnlich hohen Temperaturen führten im Sommer 2022 zur schwersten Dürre, die der Kontinent seit dem Mittelalter erlebt habe. Generell gab es laut den Untersuchungen auf hiesigem Kontinent in den vergangenen Sommermonaten eine Zuspitzung von Hitzewellen, Dürren und auch Waldbränden – mit massiven Auswirkungen auf die Gesundheit vieler Menschen. Zuletzt gab es Ende Oktober in Italien sogar noch „extreme Höchstwerte“.

„Der Klimawandel bringt uns schon jetzt um, aber ein starkes Handeln heute kann weitere Todesfälle verhindern“, führte die WHO aus. Nach einem UN-Bericht der vergangenen Woche ist Europa zudem der sich am schnellsten erwärmende Kontinent. Als Beleg dient eine erschreckende Erkenntnis: Europa verzeichnete während der vergangenen 30 Jahre einen fast zwei Mal so hohen Temperaturanstieg wie der globale Durchschnitt.

Untergehende Sonne am Kölner Rheinufer, nach einem schwül-heißen Tag im Juli 2022
Untergehende Sonne am Kölner Rheinufer, nach einem schwül-heißen Tag im Juli 2022. © IMAGO/Christoph Hardt

Hitzewellen in Europa – „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle“

Das Resultat des Klimawandels erhöhe bei den Bewohnern die Gefahr von Hitzestress – ein Zustand, bei dem sich der Körper nicht von selbst kühlen kann. Das wiederum sei die Hauptursache für wetterbedingte Todesfälle in der benannten WHO-Region Europa. In den nächsten Jahrzehnten werde die wachsende Anfälligkeit für Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse zu noch mehr Krankheiten und Todesfällen führen, so die These der WHO.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres ließ in Ägypten düstere Worte bezüglich der verheerenden Folgen der Erderhitzung erklingen: „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal“. (PF mit Material der AFP)

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