„Bedrohungslage“ auf A9 - Neue Details zu SEK-Großeinsatz bekannt
Was mit einem Streit zwischen Fahrgästen in einem Reisebus beginnt, endet in einem Großeinsatz der Polizei. Auch das SEK rückt an.
+++ 11.00 Uhr: Mittlerweile sind neue Details zur „Bedrohungslage“ auf der A9 bei Hilpoltstein bekannt. Der Bayerische Rundfunk berichtet unter Berufung auf Angaben der Polizei, dass es sich dabei um keine Geiselnahme gehandelt hat. Insbesondere aus strafrechtlicher Perspektive sei eine solche Bezeichnung falsch, heißt es im Bericht.
Stattdessen wird gegen den 30-jährigen Tatverdächtigen wegen versuchter Tötung ermittelt. Er soll einem 20-Jährigen mehrmals gegen den Kopf getreten haben. Der junge Mann musste daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert werden, mittlerweile wurde er entlassen. Zudem soll der Tatverdächtige einer 24-jährigen Frau ins Gesicht geschlagen haben, wie ein Polizeisprecher dem BR sagte. Vor Ort sei keine Waffe gefunden worden, fügte er hinzu.
+++ 8.30 Uhr: Die Ermittlungen zur „Bedrohungslage“, wie es die Polizei am Dienstagabend formulierte, auf der A9 bei Hilpoltstein laufen weiter. Der „widerstandslos“ Festgenommene wurde mittlerweile von den ermittelnden Beamten vernommen. Er hatte offenbar im Bus auf der Autobahn nahe Nürnberg damit gedroht, Menschen umzubringen. Bislang ist unklar, ob er eine Waffe bei sich trug (s. Update v. 5.15 Uhr).
Ob es sich um eine Geißelnahme handelte, ließ die Polizei bislang offen. Dahingehend kursierten Medienberichte. Unter anderem war das SEK auf der A9 bei Hilpoltstein im Einsatz. Dabei kam es zu Detonationen (s. Update v. 22.45 Uhr).

Update vom Mittwoch, 22.09.2021, 5.15 Uhr: Nach Morddrohungen und einer mutmaßlichen Geiselnahme in einem Reisebus auf der Autobahn 9 in Bayern ermittelt die Polizei weiter zu der Tat. Sonderkräfte der Polizei hatten zuvor nach einem stundenlangen Großeinsatz auf der A9 zwischen Hilpoltstein und Greding einen 30 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen.
Ob es sich tatsächlich um eine Geiselnahme handelte, wie anfangs angenommen worden war, konnte die Polizei am Morgen noch immer nicht sagen. Ungeklärt blieb zunächst auch die Frage, ob der Mann eine Waffe besaß.
Festnahme nach mutmaßlicher Geiselnahme in Bus: Detonationen bei SEK-Einsatz auf A9
+++ 22.45 Uhr: Nach ersten Erkenntnissen sind bei der mutmaßlichen Geiselnahme auf der A9 bei Hilpoltstein keine Menschen verletzt worden. Ob der Täter wirklich eine Waffe bei sich hatte, sei noch unklar. Er habe dies behauptet, sagte ein Sprecher der Polizei. Kräfte des SEK hätten nach einem stundenlangen Einsatz zugegriffen. Einem Medienbericht zufolge waren dabei mehrere Detonationen zu hören. Diese gingen nach Angaben des Sprechers auf Blendmittel zurück, die das SEK einsetzte, um den Täter abzulenken.

Der Einsatz hatte den Angaben zufolge gegen 17.30 Uhr begonnen. Die Polizei sperrte die Autobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beiden Fahrtrichtungen komplett. Autofahrer:innen saßen fest, es bildeten sich lange Staus.
Mutmaßliche Geiselnahme in Reisebus: Keine Waffen gefunden
+++ 22.22 Uhr: Eine Waffe ist nach der mutmaßlichen Geiselnahme bisher nicht gefunden worden. „Der Bus wird weiter durchsucht“, teilte die Polizei auf Twitter mit. Derzeit sei die Spurensicherung vor Ort. In Kürze soll die Sperrung der A9 aufgehoben werden.
Wegen der Gefährdungslage auf der Autobahn wurde die nahe ICE-Strecke Nürnberg-Ingolstadt zeitweise gesperrt. Das bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Bahn in Berlin. Die Strecke sei zwischen Allersberg (Rothsee) und Kinding „auf Anordnung der Behörden“ zeitweise nicht mehr befahren worden. Es habe eine Umleitung gegeben. Noch am Abend vor 21.45 Uhr sei die Sperrung aber wieder aufgehoben worden.
A9: Festnahme nach mutmaßlicher Geiselnahme in Reisebus
+++ 22.02 Uhr: Nach der mutmaßlichen Geiselnahme in einem Reisebus auf der A9 zwischen Hilpoltstein und Greding in Bayern hat die Polizei am Dienstagabend (21.09.2021) einen Tatverdächtigen festgenommen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Gegen 21.30 Uhr habe es einen Zugriff der Polizei gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Ob Menschen verletzt wurden, konnte er zunächst nicht sagen.
SEK-Einsatz auf A9: Bericht über Geiselnahme in Bus
Erstmeldung vom Dienstag, 21.09.2021, 21.30 Uhr: Hilpoltstein – Wegen eines mutmaßlich bewaffneten Passagiers in einem Reisebus hat die bayerische Polizei die Autobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Nur die beiden Busfahrer waren am Dienstagabend (21.09.2021) noch mit dem mutmaßlich bewaffneten Fahrgast in dem Bus, wie ein Sprecher der Polizei Mittelfranken der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Alle übrigen Passagiere befanden sich im Freien auf dem Seitenstreifen. Eine Verhandlungsgruppe der Polizei sei im Einsatz. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Nach Informationen der Bild-Zeitung kam der Bus aus dem Ausland. Das Medium schreibt von einer Geiselnahme. Das Sondereinsatzkommando (SEK) sei demnach im Einsatz.
Einsatz auf der A9 in Hilpoltstein (Bayern): Polizei informiert via Twitter
Ein Polizeisprecher sagte gegenüber dem Internetportal Tag24: „Der Busfahrer versucht aktuell, die Person zu beruhigen.“ Den Angaben zufolge seien mehrere Passagiere in dem Fahrzeug unterwegs gewesen. „Diese konnten das Fahrzeug verlassen, als die Situation eskalierte.“ Laut Bild kam es gegen 21.25 Uhr zu einem Zugriff des SEK. Demnach seien drei Detonationen zu hören gewesen. Ein Polizeihubschrauber soll den Bereich ausleuchten.
Die Polizei Mittelfranken schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Der Verkehr wird von der #A9 an den Anschlussstellen #Hilpolstein und #Greding abgeleitet. Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer den gesperrten Bereich großräumig zu umfahren.“ (tvd/tu mit dpa/AFP)