Unwetter-Warnung auf Ischia: Mehr als 1.000 Menschen evakuiert
Durch einen Erdrutsch sind auf der italienischen Insel Ischia elf Menschen ums Leben gekommen. Die Lage entspannt sich nicht, da die nächste Unwetter-Warnung für die Region ausgesprochen wurde.
München/Casamicciola – Italien kämpft zurzeit mit schweren Unwettern. Am vergangenen Wochenende (26. November) kam es aufgrund starker Niederschläge auf der italienischen Mittelmeerinsel Ischia zu einem Erdrutsch. Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf elf gestiegen. Nicht mal eine Woche nach der Katastrophe bahnt sich schon das nächste Unwetter an. Mehr als 1.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.
Erneute Unwetter-Warnung auf Ischia: Mehr als 1.000 Menschen evakuiert
Die Evakuierung sollte am Freitag um 16 Uhr beginnen, wie die italienischen Behörden ankündigten. Die Menschen, die in der am heftigsten betroffenen Gemeinde Casamicciola leben, werden in Hotels oder Sporthallen untergebracht. Jedoch werde niemand gezwungen, sein Haus zu verlassen, wie Sonderkommissar Giovanni Legnini klarstellte. Er hoffe allerdings auf die Vernunft der Einwohner. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA könnte die Zahl der zu evakuierenden Menschen auf 1.300 steigen.

Der Zivilschutz stufte die Gefahrenlage zunächst auf gelb ein. Die zwei höchsten Stufen sind orange und rot. Dennoch besteht die Gefahr, dass es durch den Regen zu einem erneuten Erdrutsch kommen könnte. Vor allem die Gebiete, in denen zuletzt riesige Schlamm- und Wassermassen durch die Wohngebiete geströmt waren, sind besonders gefährdet. „Die Evakuierungen sind eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Italo Giulivo vom Zivilschutz der Region Kampanien.
Unwetter auf Ischia: Elf Tote und eine vermisste Person
Am Donnerstag hatten Einsatzkräfte auf Ischia drei der bislang noch vier vermissten Menschen tot aufgefunden. Eine Frau wird immer noch vermisst. Der Minister für den Zivilschutz, Nello Musumeci, berichtete im Parlament, dass fünf Menschen verletzt wurden, einer davon schwer. Zusätzlich mussten 290 Menschen ihre Häuser verlassen und in Hotels untergebracht werden.
Etwa 900 Gebäude wurden durch den Erdrutsch beschädigt. Davon wurden 45 Bauten so sehr beschädigt, dass sie nicht mehr betreten werden können. Zusätzlich seinen 56 Gebäude gefährdet. In den kommenden Tagen sollen noch die restlichen Häuser in dem betroffenen Gebiet besichtigt werden.
Derweil wird in Italien über Häuser, die ohne Genehmigung gebaut wurden, schärfer diskutiert. Gerade in Ischia stehen einige nicht erlaubte Bauten. Musumeci sagte in seiner Rede vor der Abgeordnetenkammer, dass das Thema des unerlaubten Bauens unbedingt angegangen werden müsse. Die Rettungsteams wollen die Suche nach Vermissten so lange fortführen, wie es die Bedingungen zulassen. (vk/dpa)