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Corona-Umfrage: Lockdown an Weihnachten? Erhebung mit eindeutigem Ergebnis

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Von: Katarina Amtmann, Patrick Mayer, Magdalena Fürthauer, Franziska Schwarz

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Die Corona-Fallzahlen steigen in der Pandemie in Deutschland weiterhin stark. Inzwischen nähert sich die Zahl der Corona-Todesopfer der 100.000. Der News-Ticker.

Update vom 23. November, 17.15 Uhr: Die Intensivstationen deutscher Kliniken laufen mit Corona-Patienten voll. Eine Statistik zeigt die dramatische Lage - etwa in Bayern.* In einem Bundesland gibt es quasi keine freien Intensivbetten mehr. Ein Überblick.

Eine Tanne liegt im November 2021 auf dem Christkindlmarkt in Nürnberg.
Weihnachtsmärkte sind abgesagt, nun fürchten die Deutschen laut einer Umfrage auch einen neuen Lockdown. © IPA Photo/Imago Images

Corona: Söder räumt schweren Fehler ein

Update vom 23. November, 14.55 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eingeräumt, die vierte Corona-Welle in ihrer Wucht nicht kommen gesehen zu haben. Dass es eine vierte Welle geben werde, hätten viele erkannt. „Die Dynamik und Geschwindigkeit, die haben viele nicht gesehen, ich auch nicht“, sagte Söder am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag. Auch renommierte Wissenschaftler hätten eine Entwicklung, wie sie sich aktuell präsentiert, nicht vorausgesehen, sagte Söder. Der bayerische Regierungschef betonte, es gebe aus seiner Sicht noch keine gesetzliche, wohl aber eine moralische Impfpflicht. „Wir brauchen mehr Idealisten im Land statt Ich-linge“, sagte der Franke.

Corona in Deutschland: Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin fordert Lockdown für Ungeimpfte

Update vom 23. November, 13.24 Uhr: Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin fordert neben einem bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte und einer allgemeinen Impfpflicht* auch eine Kostenbeteiligung Ungeimpfter an Krankenhausleistungen. „Der hohe Anteil der Menschen, die noch nicht geimpft sind, werden uns sonst in eine Katastrophe führen und unser Gesundheitssystem in einem Maße überlasten, wie wir es bisher nicht kennengelernt haben. Mit einer Impfpflicht allein kommen wir hier nicht mehr weiter“, teilte der KV-Vorstand am Dienstag mit.

Die Krankenhaus-Patienten sollten demnach über eine Eigenbeteiligung oder über einen Aufschlag auf den Kassenbeitrag zur Kasse gebeten werden. „Die Einnahmen könnten den Pflegekräften im stationären Bereich und den Medizinischen Fachangestellten in der ambulanten Versorgung zugutekommen“, so die KV Berlin. Von der Politik sei eine konsequente Strategie in der Pandemiebekämpfung nötig, um Kollateralschäden von der Gesellschaft abzuwenden, hieß es. 

Laborverband: Anteil positiver Corona-Tests steigt weiter

Update vom 23. November, 12.43 Uhr: Die Deutschen testen sich mehr auf Corona, und erhalten dabei auch mehr schlechte Nachrichten: Der Anteil positiver PCR-Tests an allen Proben ist erneut gestiegen. Inzwischen ist fast jeder fünfte Test positiv. Das teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) laut dpa in Berlin mit. Er berief sich auf Angaben aus gut 180 Laboren.

Es gelte nun, die Kontakte einzuschränken, die Hygieneregeln einzuhalten und die Impfungen voranzubringen. Darüber hinaus sei die Nutzung der Corona-Warn-App wichtig, um die Pandemie zu bewältigen. Die Auslastung der Labore, welche die PCR-Tests auswerten, stieg nach Angaben des Verbands auf 86 Prozent. In Regionen mit starkem Infektionsgeschehen könnten Anfragen nicht so schnell wir üblich bearbeitet werden.

Corona-Umfrage: Mehrheit geht von erneutem Lockdown über Weihnachten aus

Update vom 23. November, 10.32 Uhr: Gibt es einen Lockdown an Weihnachten? Laut einer Umfrage hält das eine Mehrheit in Deutschland für wahrscheinlich. 71 Prozent der Menschen, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov aktuell kontaktiert hat, glauben das.

In der „Frage des Tages“ gaben demnach 25 Prozent der Befragten „ja“ an - 46 Prozent sagten „eher ja“. Gut ein Fünftel der Befragten hielt dagegen: 22 Prozent glauben weniger an einen neuen Lockdown - 5 Prozent antworteten mit „nein“, 17 Prozent mit „eher nein“. Befragt wurden am Montag (22. November) rund 1900 Menschen ab 18 Jahren.

US-Ministerium warnt vor Reisen nach Deutschland wegen Corona-Infektionszahlen

Update vom 23. November, 6.15 Uhr: Bei 399,8 liegt die bundesweite 7-Tage-Inzidenz laut RKI an diesem Dienstagmorgen. Vor einer Woche lag sie noch bei 312, 4. Bundesweit verzeichnete die Behörde 45.326 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. 309 neue Todesfälle an oder mit Covid-19 kamen an einem Tag hinzu. Somit gibt es bislang 99.433 Todesfälle mit dem Virus.

Die US-Regierung warnt angesichts dieser Zahlen nun nachdrücklich vor Reisen nach Deutschland. Das US-Außenministerium hat seinen Reisehinweis am Montag aktualisiert. Er basiert auf einer Einschätzung der US-Gesundheitsschutzbehörde CDC.

Die CDC setzte ihren Hinweis zu Gesundheitsrisiken für Reisende in Deutschland auf die Stufe 4 hoch - dies ist die höchste Stufe, die einer eindringlichen Warnung gleichkommt. Die Stufe 4 weise auf ein „sehr hohes Ausmaß von Covid-19 in dem Land hin“. Einen Reisehinweis der Stufe 4 veröffentlichte das State Department zugleich auch für Dänemark.

Ein Flugzeug landet am Flughafen Frankfurt.
Die USA sprechen wegen Corona eine Reisewarnung für Deutschland aus (Symbolbild). © Sebastian Gollnow/dpa

Corona in Sachsen: Kretschmer fordert Verzicht auf Weihnachtsmärkte

Update vom 22. November, 22.25 Uhr: 59,9 Prozent: Sachsen hat die niedrigste Impfquote in Deutschland. Und im Freistaat laufen die Intensivstationen mit Corona-Patienten voll, weswegen seit diesem Montag ein Teil-Lockdown gilt.

„Wir werden Ende der Woche sehen, ob diese Maßnahmen greifen und damit das Infektionsgeschehen zurückgeht“, erklärte am Abend Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Gespräch mit den „Tagesthemen“ der ARD und meinte mit Blick auf eine Entscheidung des Ampelbündnisses: „Die epidemische Lage ist noch lange nicht zu Ende.“

Der 46-Jährige deutete an, was die Bürger in den kommenden Wochen (schon wieder) erwartet. „Wir sollten auf vieles verzichten, wo viele Menschen zusammenkommen, sowohl drinnen als auch draußen. Das gilt etwa für Fußballstadien und Weihnachtsmärkte“, meinte Kretschmer. Die Schuld an der jetzigen Situation trage „das Virus. Und die Leichtfertigkeit, die von solch einer Naturkatastrophe nicht verziehen wird“, sagte er offenbar mit Verweis auf sogenannte Impfverweigerer. Kretschmer forderte: „Alles, was jetzt passiert, muss sich an dem orientieren, was Virologen und Mediziner vorgeben.“

Corona-Pandemie: Mediziner sieht ganz Deutschland bald in „Notfallsystem“

Update vom 22. November, 22.05 Uhr: Sachsens Krankenhäusern droht in der Corona-Pandemie die Triage. Ein Mediziner sieht schon bald ganz Deutschland im Notfall-Modus*. „Wenn die Entwicklung sich verschärft, wird es wahrscheinlich nicht zu vermeiden sein, dass wir in weiten Teilen Deutschlands das Gesundheitssystem in eine Art Notfallsystem umsetzen müssen. Und das gilt es natürlich zu vermeiden“, erklärte Gernot Marx der „Tagesschau“ der ARD - der Vorsitzende der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

Was das bedeutet? Operationen, die nicht dringend notwendig sind, werden verschoben, heißt es in der ARD. Und: Personal aus anderen Bereichen müsste in den Kliniken abgezogen werden, um die Vielzahl an Corona-Patienten medizinisch zu behandeln.

Zwei Intensivpfleger versorgen einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation der Leipziger Uniklinik.
Zwei Intensivpfleger versorgen einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation der Leipziger Uniklinik. © Jan Woitas/dpa

Corona-Pandemie in Deutschland: Eine Million mehr Dosen Biontech-Impfstoff

Update vom 22. November, 19.45 Uhr: Als nächstes Bundesland verschärft Brandenburg die Corona-Regeln deutlich. Ab einer 7-Tage-Inzidenz von 1000 greift in Landkreisen und kreisfreien Städten eine nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens. Ausnahmen sind der Weg von und zu der Arbeit.

Ferner werden alle Weihnachtsmärkte nicht eröffnet oder müssen wieder schließen. Besonders bitter: Der Weihnachtsmarkt auf dem Luisen- und Bassinplatz in Potsdam muss laut BILD nach nur einem Tag wieder dichtmachen. „Ich bin ganz traurig und kämpfe mit den Tränen“, wird eine Verkäuferin zitiert: „Wozu lässt man sich Impfen und macht das alles mit?“

Update vom 22. November, 19.30 Uhr: Das Coronavirus verbreitet sich in Sachsen rasant in den Kitas. Im Landkreis Leipzig werden die Kinder laut einem Bericht nicht mal mehr in Quarantäne* geschickt.

Corona-Pandemie in Deutschland: Eine Million mehr Dosen Biontech-Impfstoff

Update vom 22. November, 18.15 Uhr: Wieviel Dosen Biontech-Impfstoff stehen in Deutschland zur Verfügung? Das ist in der vierten Corona-Welle mit Blick auf die geplante Impf-Booster-Kampagne eine entscheidende Frage.

In der kommenden Woche sollen es eine Million Dosen mehr sein als bisher geplant. Das erklärte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) an diesem Montag in München. Demnach habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegenüber den Ländergesundheitsministern angekündigt, dass statt zwei Millionen dann drei Millionen Dosen des Biontech-Vakzins bereitstehen sollen.

Corona-Pandemie in Deutschland: Alle planbare OPs in Berliner Kliniken werden verschoben

Update vom 22. November, 17.20 Uhr: Schier unzählige Kliniken quer durch Deutschland sind wegen der vierten Corona-Welle längst am Anschlag. Wie der Tagesspiegel nun berichtet, werden wegen der hohen Corona-Infektionszahlen in allen Krankenhäusern Berlins planbare OPs und Eingriffe bei anderen Patienten verschoben.

„Kliniken aller Träger verschieben jetzt planbare Behandlungen, die Berliner Krankenhäuser arbeiten nun voll im Krisenmodus“, sagte Marc Schreiner, der Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG), der Zeitung: „Es ist nicht mehr zu verhindern, dass die Zahl der Intensivpatienten sich in den nächsten Tagen und Wochen stark erhöhen wird.“

Corona-Pandemie in Deutschland: Landkreis Neu-Ulm (Bayern) bereitet sich auf Triage vor

Update vom 22. November, 16.15 Uhr: Auch das Landratsamt Neu-Ulm bereitet sich auf die sogenannte Triage vor. Das berichten Augsburger Allgemeine und die Schwäbische übereinstimmend. Die Augsburger Allgemeine zitiert aus einem ihr vorliegenden behördlichen Schreiben, wonach „ein Triage-Team etabliert“ werde. „Die Intensivstationen der Krankenhäuser sind bereits jetzt an der absoluten Kapazitätsgrenze“, heißt es demnach.

Als Verfasser des Schreibens werden Neu-Ulms Landrat Thorsten Freundenberger (CSU), Dr. Peter Czermak, Ärztlicher Leiter der Impfzentren, und Dr. Stefan Thamasett, Koordinierender Arzt des Landskreises, genannt. Seit zwei Wochen schießen die Corona-Infektionszahlen in dem Landkreis (rund 176.000 Einwohner) an der württembergisch-bayerischen Grenze in die Höhe. Eine Überlastung des Pflegepersonals und der Kliniken hatte sich schon seit Tagen angedeutet.

Corona-Pandemie in Deutschland: Sachsen muss sich auf Triage vorbereiten

Update vom 22. November, 14.23 Uhr: Sachsen muss sich auf eine Triage vorbereiten. Es stünden in dem Bundesland nur noch wenige Intensivbetten zur Verfügung, sagte der Landesärztekammer-Präsident Erik Bodendieck dem Sender NDR Info. Wenn sich daran nichts ändere, müsse über eine Auswahl nachgedacht werden, wer behandelt werde und wer nicht.

„Wir müssen triagieren, und das werde ich diese Woche mit meinen Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken noch mal besprechen.“ Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen.

Warnung vor Triage in Sachsen: „Zwei Menschen müssen um ein Bett kämpfen“

Eine präventive Triage, also das Freihalten von Betten, sei rechtlich nicht möglich. „Für ungeimpfte Patientinnen und Patienten in einer Covid-Situation ist das in aller Regel nicht der Fall, dass sie eine Covid-Situation überstehen können“, sagte Bodendieck. Er hoffe, dass es anders komme als zurzeit prognostiziert. Sachsen sei in jedem Fall auf die Hilfe anderer Bundesländer angewiesen.

Zurzeit sie die Behandlung aller Patienten noch leistbar, sagte Bodendieck in einem weiteren Interview mit dem Deutschlandfunk. Bei den Prognosen gehe er aber davon aus, dass Sachsen in den nächsten Tagen so in die Belastung hineingehe, dass zwei Menschen um ein Bett „kämpfen müssen“.

Update vom 22. November, 6.19 Uhr: Vor einem Monat hatte der Wert noch bei 95,1 gelegen. Doch der rasante Anstieg der bundesweiten 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuansteckungen setzt sich fort: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) beträgt sie nun 386,5 (Stand: Montagmorgen).

Die Inzidenz erreichte damit den 15. Tag in Folge einen neuen Höchststand. Zum Vergleich: Am Sonntag war sie mit 372,7 beziffert, am vergangenen Montag mit 303,0. Binnen 24 Stunden wurden 30.643 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Zahl der Todesopfer der Pandemie in Deutschland stieg demnach um 62 Fälle auf 99.124.

Aktuelle RKI-Zahlen: Hospitalisierungsrate bei mehr als fünf – „2G“ greift

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen haben Bund und Länder die Hospitalisierungsrate. Sie gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Infektion mit dem Erreger im Krankenhaus liegen. Am Freitag sie laut RKI bundesweit bei 5,34 (Donnerstag: 5,30). Für das Wochenende lagen keine neuen Angaben vor.

Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel. Ab einem Wert von sechs gilt die 2G-Plus-Regel, bei der die zugelassenen Geimpften und Genesenen zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen müssen.

Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Das neuartige Coronavirus unter dem Elektronenmikroskop
Das neuartige Coronavirus unter dem Elektronenmikroskop. (Symbolfoto) © National Institute of Infectious Diseases/AP/dpa

Corona in Deutschland: Neue Regeln in mehreren Bundesländern

Update vom 21. November, 19.30 Uhr: Angesichts rasant steigender Corona-Zahlen gelten von diesem Montag an in mehreren Bundesländern strengere Regeln zur Bekämpfung der Pandemie.

Das besonders betroffene Sachsen schränkt weite Teile des öffentlichen Lebens ein. Außer Bibliotheken schließen alle Kultur-
und Freizeiteinrichtungen, Bars, Clubs und Diskotheken. Keine Einschränkung gibt es für Geschäfte der Grundversorgung. Zudem gelten in sächsischen Corona-Hotspots zusätzliche Ausgangsbeschränkungen für ungeimpfte Menschen. Diese dürfen, sobald
im jeweiligen Landkreis die Wocheninzidenz über 1000 liegt, zwischen 22.00 und 6.00 Uhr nicht mehr ohne triftigen Grund vor die Tür gehen.

In Baden-Württemberg dürfen nicht Geimpfte von Montag an im Schwarzwald-Baar-Kreis, im Ostalbkreis und im Landkreis Biberach zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr nur noch aus triftigem Grund ihre Wohnungen verlassen. In Schleswig-Holstein greift eine neue Landesverordnung: Bei Freizeitveranstaltungen gilt drinnen 2G, also Zugang nur für Geimpfte und Genesene.

Corona in Deutschland: Zwei Corona-Schnelltestzentren in Brand gesetzt

Update vom 21. November, 16.20 Uhr: Im Münsterland sind nach Polizeiangaben zwei Corona-Schnelltestzentren mutmaßlich in Brand gesetzt worden. Da ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen sei, habe der Staatsschutz der Polizei Münster die Ermittlungen übernommen, teilte die Polizei in der westfälischen Stadt am Sonntag mit. In der Nacht zu Sonntag bemerkte demnach zunächst ein Zeuge eine brennende Teststation in Ahaus-Ottenstein im Kreis Borken, wenige Stunden später wurde in Gronau-Epe ein brennendes Testzelt entdeckt.

An beiden Orten entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden von jeweils 10.000 Euro. Ob die beiden Brände in Verbindung stehen, ist nun Bestandteil der Ermittlungen. An beiden Teststationen sei es bereits in der Vergangenheit zu Brandstiftungen gekommen, erklärte die Polizei weiter.

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Alexander Kekulé (Direktor des Instituts fuer Medizinische Mikrobiologie an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg) in der ARD-Talkshow „Anne Will“.
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Alexander Kekulé (Direktor des Instituts fuer Medizinische Mikrobiologie an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg) in der ARD-Talkshow „Anne Will“. © Eventpress/Imago Images

Corona-„Lage schlimmer als je zuvor“: Lockdown für Kekulé unvermeidbar

Update vom 21. November, 15.00 Uhr: Erst vergangene Woche haben die Ampel-Koalitionäre die epidemische Lage nationaler Tragweite auslaufen lassen und ein neues Maßnahmen-Paket beschlossen. SPD, FDP und die Grünen stellten sich dabei gegen eine allgemeine Impfpflicht, was bereits vom Virologen Christian Drosten scharf kritisiert* wurde. Nun meldet sich auch sein Kollege Alexander Kekulé in einer Kolumne auf focus.de zu Wort und kritisiert die Argumente der Ampel als „so löchrig wie ein zerschlissener Mund-Nasen-Schutz.“

Laut Kekulé sei die epidemische Notlage noch lange nicht vorbei, sondern „schlimmer als je zuvor.“ Dass nun die Gewalt in den Händen der einzelnen Landesregierungen liege und nicht mehr beim Bund, sei schlicht eine Verkomplizierung hinsichtlich der Durchsetzung der Maßnahmen. Auch das Argument der Ampel, dass durch die Beendigung der Notlage Ausgangssperren und Reisewarnungen nicht mehr durchgesetzt werden könnten und so die Grundrechte an den Bürger zurückgegeben werden würden, lässt der Virologe nicht gelten. All diese Maßnahmen hätte man auch ohne das Auslaufen der epidemischen Lage streichen können.

Eine Mitarbeiterin läuft in Schutzkleidung durch eine Intensivstation für Covid-Patienten.
Das Auslaufen der epidemischen Notlage ändert nichts auf den Intensivstationen: Bundesweit stoßen sie an ihre Belastungsgrenze. © Reichwein/Imago Images

Das von der womöglich künftigen Regierung beschlossene Corona-Maßnahmenpaket hingegen könne die derzeitige Dramatik auf keinen Fall bremsen. 3G sei gut und wichtig, so Kekulé auf focus.de, doch komme die Regelung viel zu spät. „Wir müssen uns eingestehen, dass sich die vierte Welle ohne vollständigen Lockdown nicht mehr aufhalten lassen wird“, so das Fazit des Virologen.

Zusätzlich könnten noch das Aufstocken von PCR-Tests und ein Impffortschritt, insbesondere das Boostern bei über 60-Jährigen helfen. Dafür sprach sich unlängst auch der Biontech-Chef, Ugur Sahin*, aus.

Corona in Deutschland: Neue Risikogebiete ab heute

Update vom 21. November, 12.00 Uhr: Die weltweit steigenden Corona-Infektionszahlen haben dazu geführt, dass das Auswärtige Amt über das Robert-Koch-Institut neue Hochrisikogebiete bekanntgegeben hat. Neben den Nachbarländern Österreich und Tschechien sind nun Belgien, die Niederlande ohne einen Großteil ihrer Überseegebiete, Irland sowie das beliebte Urlaubsziel Griechenland auf der Liste. Dies gelte laut RKI ab dem heutigen Sonntag.

Von der Hochrisiko-Liste gestrichen wurden ausschließlich Länder außerhalb Europas. Insbesondere osteuropäische Staaten wie Ungarn, Slowenien, Bulgarien, Serbien und die Ukraine sind weiterhin darauf zu finden. Insgesamt weist das Auswärtige Amt damit 66 Länder weltweit als Hochrisikogebiete aus. Für Reisende aus diesen Ländern bedeutet das eine zehntätige Quarantänepflicht, wenn sie nicht vollständig geimpft oder genesen sind. Freitesten kann man sich laut RKI frühestens fünf Tage nach der Einreise.

Corona: Deutschlandweite Inzidenz auf Rekordhoch - nächtliche Ausgangssperren in Hotspot-Regionen

Update vom 21. November, 09.56 Uhr: Baden-Württemberg verschärft in einigen Hotspot-Regionen die geltenden Corona-Regeln. Ab Montag gilt in den Landkreisen Schwarzwald-Baar-Kreis, Ostalbkreis und Biberach eine nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte zwischen 21 und 5 Uhr.

Erstmeldung vom 21. November: München - Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz* hat einen neuen Höchststand erreicht. Das Robert Koch-Institut* (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntag (21. November) mit 372,7 an. Tags zuvor hatte der Wert bei 362,2 gelegen, vor einer Woche bei 289 und im Vormonat bei 85,6.

Corona in Deutschland: Über 40.000 neue Neuinfektionen - 75 Todesfälle

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 42.727 Corona*-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.35 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 33.498 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 75 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 55 Todesfälle gewesen.

Seit Beginn der Pandemie zählte das RKI 5.354.942 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.* Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,34 an (Donnerstag: 5,30). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Corona in Deutschland: Über 4.600.000 Millionen Genesene - Fast 100.000 Tote

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.626.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 99.062. (kam/dpa)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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