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Aldi, Lidl und Co.: Warum deutsche Discounter im Ausland so beliebt sind

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Von: Daniel Hagen

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Aldi und Lidl gehören zu den größten Discountern der Welt. Doch auch in anderen Ländern laufen die Geschäfte sehr gut. Woran genau das liegt:

Als die Brüder Karl und Theo Albrecht im Jahr 1945 den Tante-Emma-Laden ihrer Mutter in Essen übernehmen, ist die Vorstellung, einmal ein gigantisches Discounter-Franchise erschaffen zu haben, noch in weiter Ferne. Heute ist der Name „Albrecht Diskont“ – oder kurz Aldi* – in mehreren Kontinenten und zahlreichen Ländern bekannt und beliebt. Daran hat auch das Zerwürfnis der beiden Männer im Jahr 1961 nichts geändert. Alleine Aldi Süd gibt es mittlerweile auf vier Kontinenten und in elf Ländern. Insgesamt bestehen über 6.500 Filialen auf der ganzen Welt. Warum das Discounter-Konzept so gut funktioniert, verrät HEIDELBERG24*.

Die deutschen Discounter-Märkte haben sich zu einem Exportschlager entwickelt. Neben Aldi können auch Lidl und Penny auf den großen Erfolg zurückblicken. So gibt es Lidl sogar in insgesamt 30 Ländern mit über 11.500 Filialen. Der Penny-Markt ist zudem mit über 1.500 Filialen in fünf europäischen Ländern vertreten. Die Rewe-Gruppe hat allerdings angekündigt, in den nächsten Jahren fünf Milliarden Euro für den Auslandsauftritt der hauseigenen Kette Penny zu investieren. Wie Frank Küver, Handelsexperte beim Marktforschungsunternehmen NielsenIQ, der Deutschen Presse Agentur erklärt, sei das Discount-Modell der „größte Exporterfolg“ des deutschen Handels.

DiscounterAldi
HauptsitzEssen (Aldi Nord)/Mühlheim an der Ruhr (Aldi Süd)
GründerKarl & Theo Albrecht
Filialen weltweit11.235 (2019)
Jahresumsatz81,8 Milliarden Euro (2019)

Aldi, Lidl und Penny: Discounter-Modell ist im Ausland extrem erfolgreich

„Die Erfolge der deutschen Discounter im Ausland haben dazu geführt, dass mittlerweile manchmal schon die Ankündigung des Markteintritts in einem neuen Land dazu führt, dass dort die Preise im Lebensmittelhandel ins Rutschen geraten - noch bevor der erste Laden eröffnet ist“, erklärt der Experte. Der klare Spitzenreiter dabei ist Lidl, der mehr als drei Viertel des Umsatzes von über 96 Milliarden Euro im Jahr 2020 im Ausland erwirtschaftet hat. Genau genommen befinden sich gerade einmal 3.200 der insgesamt 11.550 Filialen überhaupt in Deutschland.

Aldi Lebensmittelmarkt in USA
Aldi ist auch in Großbritannien und den USA sehr beliebt. © Elise Amendola/dpa

Doch auch Aldi Süd holt sich viel Umsatz aus anderen Ländern wie den USA, Australien oder China. Mehr als 4.700 der insgesamt 6.500 Filialen liegen außerhalb Deutschlands. Alleine in den USA hat der Discounter mehr Geschäfte als in seinem Heimatland! Aldi Nord betreibt derweil zwischen Dänemark und Portugal weitere 5.200 Filialen. Im harten Wettbewerb auf dem deutschen Markt hätten die Billiganbieter laut Küver ihre Geschäftsmodelle auf Effizienz getrimmt und davon dann bei ihrer Auslandsexpansion profitiert.

Aldi, Lidl und Penny: So beliebt sind die Discounter in den USA und Großbritannien

„Der für den Erfolg entscheidende Kern des Discount-Modells - die Kosteneffizienz und das begrenzte Warenangebot - bleibt überall gleich“, sagt der Handelsexperte. Die Verpackung könne aber je nach Land wechseln. Mal treten die Discounter edler auf als in Deutschland, mal karger, mal gibt es mehr Frischeprodukte, mal einen größeren Anteil an lokalen Marken. Auf dieses Erfolgsrezept fänden andere Händler in den Auslandsmärkten nur schwer eine Antwort.

Der große Pluspunkt der Discounter im Ausland besteht aber in einem wichtigen Grund: dem Preis. So sind Aldi und Lidl günstiger als ihre Konkurrenz vor Ort. In Deutschland werden ein paar Preise derzeit aber angehoben*. Zudem geben sich die Ketten viel Mühe damit, die Verbundenheit zum jeweiligen Land zu beweisen. So ist Lidl ein Sponsor der englischen Fußball-Nationalmannschaft, während Aldi als Partner der beliebten Backshow „The Great British Bake Off“ auftritt.

In den USA wächst die Beliebtheit ebenfalls, sodass beide Ketten von den Lesern der USA Today in die Top 5 der besten Supermärkte des Landes gewählt worden sind. Vor kurzem ist Aldi sogar auf TikTok sehr beliebt gewesen, nachdem ein Mann dort nachts in einer Filiale eingeschlossen worden ist*. In Australien gibt es währenddessen Verwirrung darüber, ob Ungeimpfte bei Aldi bald keinen Alkohol mehr kaufen dürfen. (dpa/dh) HEIDELBERG24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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