Streamer soll schwangere Frau ermordet haben – versuchte Live-Stream als Alibi zu nutzen
Ein nordirischer Streamer wird im Mordfall an einer schwangeren Frau angeklagt. Zur Tatzeit zeigte er einen vermeintlichen GTA-Livestream.
Lisburn, Nordirland – Die Nachricht schockierte viele Menschen in Nordirland. Ein YouTube-Streamer mit etwa 37.000 Abonnenten soll in der Nacht des 18. Dezember 2022 eine schwangere Frau erstochen haben. Zur Tatzeit zeigte der Angeklagte einen „Grand Theft Auto“-Stream – doch die Aufnahmen sollen gefälscht sein. Es wird weiterhin gegen den Streamer ermittelt.
Streamer für Mord an schwangerer Frau angeklagt – GTA-Livestream soll Alibi sein
Was ist passiert? In der Nacht des Fußball-WM-Finales soll der 32-jährige Stephen McCullagh aus Nordirland die 32-jährige Natalie McNally erstochen haben – sie war in der 15. Woche schwanger. Der Angeklagte bestreitet die Tat. Es ist unklar, in welchem Verhältnis das Opfer und der vermeintliche Täter standen.
McCullagh hat 37.000 Abonnenten auf YouTube und soll zur Tatzeit einen gefälschten, 6-stündigen GTA-Livestream gezeigt haben. Die Aufnahmen sollen zeigen, wie der Streamer seinen Zuschauern erzählt, nicht auf Chat-Nachrichten eingehen zu können, da er technische Probleme habe. Währenddessen soll er mit dem Bus zum Opfer gefahren sein und mehrere Male auf die schwangere Frau eingestochen haben.

Der Streamer soll nach dem Mord direkt festgenommen, jedoch auf Basis des Livestreams als Alibi als Täter ausgeschlossen worden sein. McCullagh soll in einer schriftlichen Stellungnahme an die nordirische Polizei zugegeben haben, dass der Livestream zuvor aufgenommen wurde, er jedoch nichts mit dem Mord an McNally zu tun habe, wie der Guardian berichtet.
Wochen nach der Tat soll McCullagh Kontakt mit der McNally Familie aufgenommen haben. Ein Kriminalbeamter erklärte dem Gericht, dass er sein Handy im Haus der Familie des Opfers platziert und 40 Minuten Audioaufnahmen gemacht haben soll – die Polizei glaubt, dass er so versuchte herauszufinden, ob ihn die McNallys unter Verdacht haben. Ein TikTok-Influencer
Streamer aus Nordirland im Mordfall an schwangerer Frau angeklagt – „fähig zur Täuschung jenseits aller Vorstellungskraft“
Es wird weiterhin ermittelt: Die Staatsanwaltschaft nennt die Tat eine „ausgeklügelte, kalkulierte und kühle Handlung“ und dass der vermeintliche Täter „fähig zur Täuschung jenseits aller Vorstellungskraft“ gewesen sein soll. Während der einstündigen Verhandlung hat der nordirische Streamer einen grauen Trainingsanzug getragen und kein Wort gesprochen. Derzeit befindet sich der vermeintliche Täter in Untersuchungshaft und das Gericht lehnte die Freilassung auf Kaution ab.
- Nächste Gerichtsverhandlung: 24. Februar 2023
Der National Women’s Council hat in Gedenken an die verstorbene McNally eine Versammlung organisiert. Hunderte Teilnehmer, darunter auch die Familie des Opfers, sind erschienen und hielten Plakate mit der Aufschrift „Gerechtigkeit für Natalie“ in die Höhe.
„Natalie war eine bemerkenswerte Person. Seit ihrem dritten Lebensjahr lebte sie mit Typ 1 Diabetes“, erzählte ihr Bruder Brendan McNally auf der Versammlung. „Sie war hocherfreut, zum ersten Mal Mutter zu werden. Sie war eine ideale Inspiration für alle jungen Leute in Nordirland, die mit Diabetes leben.“