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Gewinnt Sony Kampf um Call of Duty? Microsofts Millarden-Deal könnte platzen

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Von: Jonas Dirkes

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Microsoft plante den Publisher Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar zu schlucken. Kartellämter könnten den Deal nun zur Freude von PS5-Fans stoppen.

Großbritannien – Es war die Meldung des Jahres: Microsoft kauft mit Activision Blizzard einen der größten Publisher der Gaming-Industrie. Hinter dem Namen stecken geliebte Spielereihen wie Call of Duty, Diablo oder Overwatch. Schien der Deal doch perfekt, könnten nun verschiedene Kartellbehörden Microsofts Investition für Xbox und Xbox Game Pass doch noch einen Strich durch die Rechnung machen. Konkurrent Sony und ihre PS5 dürfte das freuen. In Großbritannien könnte es jetzt zur Ablehnung der 69 Milliarden Dollar schweren Übernahme kommen.

Name des UnternehmensMicrosoft
Gründung4. April 1975
HauptsitzRedmond, Washington
CEOSatya Nadella
Jahresumsatz168 Milliarden USD (2021)
GründerBill Gates, Paul Allen

Microsofts Übernahme von Activision Blizzard könnte noch scheitern

Was ist passiert? Microsoft kündigte im vergangenen Frühjahr an, den Publisher Activision Blizzard in die Xbox-Familie aufnehmen zu wollen. Eine Übernahme, die in der Industrie mehr als umstritten ist und seither argwöhnisch beäugt wird. Gerade Konkurrent Sony geriet in Panik und drückte seine Bedenken gegenüber verschiedenen staatlichen Behörden aus. Aktuell untersuchen das britische Kartellamt, die amerikanischen FTC und die Europäische Kommission den Fall.

Ghost aus Call of Duty Modern Warfare 2
PS5-Fans bangen um Call of Duty: Microsofts großer Deal könnte platzen © Activision Blizzard

Wie die New York Times nun berichtet, scheint es jetzt schlechte Nachrichten für Microsoft aus Großbritannien zu geben. Dort erwarte das Xbox-Team, dass die Antitrust-Behörde die Übernahme ablehnen werde. Ähnlich könnte es sich bei der Europäischen Kommission verhalten. Scheinbar bleibe Microsoft laut dem Bericht aber optimistisch und gehe davon aus, die beiden Behörden durch Zugeständnisse noch umstimmen zu können. Ob das gelingen wird, bleibt aber fraglich.

Microsoft gegen Sony: Call of Duty wird zum Streitpunkt der Activision Blizzard-Übernahme

Warum geht Microsoft gerade die Zeit aus? Der derzeit größte Widersacher, die amerikanische FTC, plant bereits Microsoft für den angedachten Activision Blizzard Deal zu verklagen. Mit bereits eingeholter Zustimmung in Europa könnte Microsoft die amerikanische Behörde leichter überzeugen – so die Hoffnung. Eine Verweigerung in Europa könnte Bedenken auf der anderen Seite wiederum befeuern. Als Begründung der Klage sieht die FTC an, dass eine Übernahme Activision Blizzards durch Microsoft „Konkurrenten unterdrücken könnte“. Damit ist eindeutig Sony und ihre PS5 gemeint. 

Microsoft kauft Activison Blizzard und damit alle IPs des Unternehmens
Bei Microsofts Kauf von Activision Blizzard wäre der Verbleib vieler Spiele-Serien ungewiss. © Microsoft

Sony wird in der Zwischenzeit nicht müde gegenüber der FTC zu wiederholen, dass ein Wegfall der Call of Duty Reihe „unersetzlich“ für die eigene Konsole PS5 wäre. In diesem Zuge gab Sony sogar den eigens geplanten Release-Zeitraum der Sony PS6 bekannt. Um Kartellbehörden zu besänftigen, schlug Microsoft wiederum einen 10 Jahres-Deal vor, der Sony versichert, dass jedes neue Call of Duty zum Release auch für die PS5 erscheinen werde. Eine Einigung der Parteien gibt es bisher dennoch nicht. Sollte es tatsächlich zum Prozess kommen, würde dieser im August 2023 stattfinden.

Welche Konsequenzen hätte eine Übernahme für PS5-Gamer? Je nachdem, wie sich Microsoft nun mit den Kartell-Behörden einigen wird oder nicht, könnten Spiele von Activision Blizzard in Zukunft nicht mehr oder nur verspätet auf der PlayStation erscheinen. Besitzer des Xbox Game Pass dürften sich wiederum über betroffene Spiele gleich zum Release im Spiele-Abo freuen. Potenziell sind das bittere Aussichten für Sony und ihre PS5. Mit einem Wegfall Sonys als großen Widersacher, könnte sich Microsoft ein wahres Gaming-Monopol aufbauen, weshalb die Kartell-Behörden dem Deal aktuell auch so skeptisch gegenüberstehen.

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