Orban forderte die Ungarn zu einem „gemeinsamen Nein“ auf diese fünf Fragen auf. Als Vorbild nannte er das Referendum von 2016, das sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen richtete. Damals „wollte Brüssel uns Einwanderer aufzwingen“, sagte Orban. „Damals ist es uns gelungen, es zu stoppen, gemeinsam wird es auch diesmal gelingen. Das Referendum von 2016 war wegen mangelnder Beteiligung ungültig.
Angesichts der mutmaßlichen Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen hat die EU kürzlich den Druck auf Ungarn und Polen* erhöht. Vergangene Woche startete Brüssel ein Vertragsverletzungsverfahren. Hintergrund sind sogenannte „LGTB-freie Zonen“ in Polen sowie ein ungarisches Gesetz zur Informationsbeschränkung für Homo- und Transsexualität.
„Europa wird niemals zulassen, dass Teile unserer Gesellschaft stigmatisiert werden: Sei es wegen der Person, die sie lieben, wegen ihres Alters, ihrer politischen Meinung oder aufgrund ihres religiösen Glaubens“, hatte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen* gesagt.
In Ungarn war zuvor ein Gesetz in Kraft getreten, das „Werbung“ für Homo- und Transsexualität verbietet. Dies betrifft auch Bücher oder Filme zu diesem Thema. Sie müssen mit dem Hinweis „Verboten für unter 18-Jährige“ versehen werden, Filme dürfen nicht mehr zu Hauptsendezeiten ausgestrahlt werden. (AFP/frs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA