Jetzt mischt sich Lawrow in Taiwan-Konflikt ein - und zieht Vergleich zu „ukrainischer Situation“
Taiwan und China sind im Konflikt, durch die Reise von Nancy Pelosi droht dieser zu eskalieren. Russlands Außenminister Lawrow stellt sich klar auf eine Seite.
Moskau - Die chinesische Führung schäumt: Die US-Abgeordnete Nancy Pelosi widersetzte sich allen Warnungen des mächtigen Reichs im Osten und reiste am Dienstag, 2. August, nach Taiwan. Für China eine unsägliche Provokation: Es sieht Taiwan als Teil der chinesischen Volksrepublik und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh strikt ab. Wie der Konflikt zwischen China und Taiwan zustande kam und worum es dabei geht, lesen Sie hier.
Pelosi reist nach Taiwan - China zieht Konsequenzen, Lawrow ergreift Partei
Dass die 82-Jährige Pelosi sich nicht von Chinas Warnungen beeindrucken ließ, hat Konsequenzen: Am Donnerstag, 4. August, hat China mit einem Militärmanöver begonnen, schießt scharf, es fliegen Raketen über Taiwan. Dabei wäre gerade auch für Deutschland eine Eskalation zwischen China und Taiwan der Super-GAU.
Nun hat sich auch Russland in die Debatte um Taiwan eingeschaltet. Der russische Außenminister Sergej Lawrow stellte sich auf die Seite Chinas und kritisierte Pelosis Besuch in Taiwan scharf. Sie sei ein Ausdruck des Wunsches der USA, seine eigene Gesetzeslosigkeit zu demonstrieren, nach dem Motto „Ich mache, was ich will“, sagte er laut der russischen Staatagentur Tass.
Lawrow vergleicht Taiwan-Eklat mit „ukrainischer Situation“
Die USA habe aus dem Nichts ein Ärgernis geschaffen, kritisiere Lawrow - wohl wissend, was das für China bedeute. Dieselbe Linie verfolge Washington in Bezug auf die „ukrainische Situation“, bemängelte der 72-jährige Außenpolitiker laut einem Bericht des Focus. Seit dem 24. Februar führt Russland einen Eroberungskrieg gegen die Ukraine, die USA unterstützen die Ukraine und liefern im Ukraine-Krieg unter anderem Waffen.
Pelosi-Reise nach Taiwan: China kündigt „Bestrafung“ an.
Auch schon vor der Reise der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses nach Taiwan hatte sich Russland solidarisch mit China gezeigt und den Besuch als Provokation bezeichnet. China selbst sprach von einer „Bestrafung“, die für die USA folgen werde. Außenminister Wang Yi warf Washington vor, die chinesische Souveränität „unter dem Deckmantel der sogenannten ‚Demokratie‘“ zu missachten. (smu/dpa/AFP)