Schulen: Bund-Länder-Gipfel beschließt Verschärfung im Unterricht

Bund und Länder beraten über weitere Maßnahmen, um der Corona-Gefahr Herr zu werden. Am Donnerstag werden neue Beschlüsse verkündet. News-Ticker zur Lage für Schulen und Kitas.
- Schulschließungen oder nicht? Der Corona-Gipfel am Donnerstag (2. Dezember) könnte auch für Eltern und Kinder neue Beschlüsse bereithalten (siehe Erstmeldung).
- Bund und Länder sind sich uneinig, ob die anstehenden Weihnachtsferien verlängert werden sollen.
- Schon bald wird wieder die Maskenpflicht im Unterricht gelten - und zwar in allen Jahrgangsstufen (siehe Update vom 2. Dezember, 14.45 Uhr).
- Dieser News-Ticker zu möglichen Schulschließungen wird fortlaufend aktualisiert.
Update vom 2. Dezember, 14.45 Uhr: Auf Deutschland kommen verschärfte Corona-Maßnahmen zu. Das entschieden die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz zusammen mit den Regierungschefs der Länder. Auch für Kitas und Schulen gelten strengere Regeln.
Fortan gilt im Unterricht eine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler. Die Regelung soll in allen Jahrgangsstufen gelten.
Update vom 2. Dezember, 11.35 Uhr: Die Zahl der Corona-Fälle an Schulen in Deutschland steigt weiter. Nach am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) waren in der vergangenen Woche 93.487 Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern bekannt. In der Vorwoche waren es rund 72.000. Darüber hinaus waren rund 152.000 von 10 Millionen Schülern in Quarantäne (Vorwoche rund 126.000).
Bund-Länder-Treffen zu Schulen und Kitas: Lehrerverband macht Druck
Update vom 2. Dezember, 10.52 Uhr: Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat sich vor dem heutigen Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Lage für klare Regeln für die Schulen ausgesprochen. Im rbb-Inforadio sprach sich Meidinger auch für die Rückkehr zum Distanzunterricht aus - unter bestimmten Voraussetzungen.
„Ich glaube schon, dass wir wieder so eine Art Orientierungsrahmen bräuchten, ab wann Distanzunterricht unvermeidlich ist“, sagte der Gymnasiallehrer. „Sowas gab es ja mal in der damaligen Bundes-Infektionsschutz-Notbremse. Dass man also einfach sagt: Wenn die Inzidenzen - was weiß ich - 2.000, 3.000 überschreiten, ist eigentlich ein Schulbetrieb nicht mehr verantwortbar.“
Meidinger äußerte zudem die Hoffnung, dass der Bund Druck auf die Kommunen ausübt, damit die Schulen für die Corona-Lage ausgerüstet werden. „Wir hoffen endlich, dass es einen Appell gibt an die Kommunen, die noch offenen Fördermittel für Raumluft-Filteranlagen abzurufen. Da sind ja noch mehrere hundert Millionen überhaupt nicht abgerufen worden.“ Darüber hinaus müsse der Bund die Impfkampagne für Kinder unter 12 Jahren vorbereiten.
Update vom 2. Dezember, 9.40 Uhr: Ab 11 Uhr wollen Bund und Länder wieder einmal über weitere Corona-Maßnahmen beraten. Zum Thema Schule steht in einem Entwurf-Papier von Mittwoch, das dem Münchner Merkur* vorliegt, dass eine Maskenpflicht für alle Klassenstufen angedacht ist. Genaues wollen die Spitzen der Beratungen heute in einer Pressekonferenz präsentieren.
Schulen und Kitas bei den Bund-Länder-Beratungen: Was könnte beschlossen werden?
Erstmeldung vom 1. Dezember: Berlin/München - Allen bisherigen Maßnahmen zum Trotz: Die Corona-Gefahr in Deutschland bleibt ungebannt. Wenn am Donnerstag beim nächsten Gipfeltreffen neue Beschlüsse zur Eindämmung der Pandemie verkündet werden, könnten auch Kinder und Jugendliche betroffen sein.
Ähnlich wie vergangenes Jahr bahnen sich Schulschließungen an, um bei jüngeren Altersgruppen die Infektionsrate zu verringern. In der Diskussion über Maßnahmen gegen die vierte Corona-Welle* hatte sich auch Grünen-Chef Robert Habeck für verlängerte Weihnachtsferien ausgesprochen, während erste Bundesländer den Ferienbeginn bereits um einige Tage nach vorne gezogen haben.
Corona in Deutschland: Uneinigkeit über neue Beschlüsse für Schulen und Kitas
Neben der Akademie Leopoldina sprach sich kürzlich auch der Unions-Fraktionsvorsitzende im Bundestag dafür aus*, die Ferien überall eine oder zwei Wochen früher beginnen zu lassen. Das würde bundesweit bedeuten, dass Kinder vermutlich bereits die Woche vor Heiligabend (ist 2021 ein Freitag) zuhause bleiben.
Dabei sind sich die Bundesländer bei weitem nicht einig: In Bayern ließ Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wissen, es gebe keinen Anlass*, die Schulen in Bayern zu schließen. Auch der Koalitionspartner Freie Wähler sprach sich gegen verlängerte Weihnachtsferien aus. Ebenfalls ablehnend zeigten sich zuletzt ebenfalls die Kultus- und Bildungsminister der Bundesländer Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Berlin.
Derweil musste Karl Lauterbach im Hinblick auf die Corona-Mutation Omikron nun zurückrudern*. Welche Maßnahmen aus Sicht des SPD-Gesundheitsexperten notwendig sind, um einen neuen Lockdown zu verhindern, ließ er ebenfalls wissen:
Derweil bahnt sich an anderer Stelle ein Ampel-Knall an: Die SPD will Christian Lindner offenbar das Finanzministerium entreißen. (PF) *Merkur.de und Kreiszeitung.de gehören zum Angebot von IPPEN.MEDIA.