Update, 23 Uhr: Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, spricht. „Wir haben heute bei der MPK nicht nur über Geld gesprochen, sondern auch über Energieversorgung. Wir müssen eine Steigerung der Energiepreise, so gut es geht, bremsen“, erklärt er und fordert eine „stärkere Entlastung der Pendlerinnen und Pendler“. Das sei gut für Stadt und Land, „weil wenn alle in die Städte ziehen, steigen die Mieten dort nur weiter“.
Update, 22.55 Uhr: Der Bund werde pauschal zwei Milliarden Euro für die Länder zur Verfügung stellen, erklärt der Bundeskanzler bei der Pressekonferenz weiter.
500 Millionen Euro davon gingen an die Kommunen für die Unterbringung der Flüchtlinge. Darin sollen etwa Kosten für Kitas, Schulunterricht und Sprachkurse enthalten sein, schildert der SPD-Politiker. „Wir haben damit die Grundlage geschaffen, dass unser Land zusammenstehen kann und sich auf die Integration konzentrieren kann, ohne dass es zu institutionellen Streitigkeiten kommt“, sagt er.
Update, 22.52 Uhr: Scholz geht auf die vielen Geflüchteten aus der Ukraine ein. „Heute war eine große Frage: Wie gehen wir mit den vielen Flüchtenden um, die aus der Ukraine zu uns kommen. Mittlerweile sind schon mehr als 300.000 Flüchtlinge gekommen, hauptsächlich Mütter mit ihren Kindern“, erzählt er. Es gehe nun um die Integration zum Beispiel in die Arbeitswelt oder um die Krankenversicherung. Letzteres hätten bislang die Gemeindenkassen übernommen.
Ab dem 1. Juni sollen die Geflüchteten aus der Ukraine über die sogenannte Grundsicherung für Arbeitssuchende sozial abgesichert sein, erklärt er. Damit trage der Bund dann den Großteil der Kosten für die Versorgung der Flüchtlinge.
Update, 22.50 Uhr: Bundeskanzler Scholz referiert über Unabhängigkeit von russischen Importen von Öl und Gas aus Russland. „Wir müssen erhebliche infrastrukturelle Maßnahmen treffen, um Gas aus anderen Ländern importieren zu können. Deshalb hat die Bundesregierung beschlossen, Gas-Terminals an den norddeutschen Küsten zu installieren. Wir werden alles dafür tun, dass wir schneller fertig werden als man es normalerweise annehmen würde“, sagt der Hanseate.
Update, 22.45 Uhr: Die Pressekonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach der MPK beginnt.
„Dieser Krieg muss sofort beendet werden, es muss ein Waffenstillstand her und Russland muss seine Truppe aus der Ukraine zurückziehen“, sagt der deutsche Regierungschef: „Russland und der russische Präsident zerstören nicht nur die Ukraine, sondern auch die Zukunft für das eigene Land.“
Update vom 7. April, 22.30 Uhr: Laut ZDF wird bei der digitalen Bund-Länder-Runde zwischen dem Berliner Kanzleramt und den Staatskanzleien, zum Beispiel in München und Düsseldorf, zur Stunde ein Kompromiss ausgelotet.
Die Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge stehe dabei außer Frage, berichtet das „heute journal“ am Abend. Es gebe bei den Gesprächen zur Unterbringung und Versorgung der Ukraine-Flüchtlinge jedoch zwei unkalkulierbare Fragen:
Der Bund wolle den Ländern keine Blankoschecks ausstellen, heißt es in einer Analyse des ZDF. Ein kritisches Thema sei dabei auch, ob die Flüchtenden aus der Ukraine bei den (finanziellen) Hilfen besser gestellt werden als etwa Flüchtlinge und Asylsuchende aus anderen Ländern.
Update vom 7. April, 20.50 Uhr: Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde die Bund-Länder-Runde (MPK) zum Ukraine-Krieg am Abend zwischenzeitlich unterbrochen und dann wieder fortgesetzt. Während der Pause würden aber Kompromisse ausgelotet, hieß es aus Teilnehmerkreisen.
Zwischen Berlin und München, zwischen Düsseldorf und Dresden wird eifrig darüber gestritten, wer letztlich die Kosten für die Unterbringung und Versorgung der vielen Flüchtlinge aus der Ukraine tragen soll. Laut „Mediendienst Integration“, einem gemeinnützigen Verein, wurden bis zum 6. April 310.000 Einreisen Geflüchteter aus der Ukraine in der Bundesrepublik gezählt.
Update vom 7. April, 20.05 Uhr: Noch sind Olaf Scholz und die Ministerpräsidenten nicht vor den Kameras erschienen. Wie ntv berichtet, zieht sich die Sitzung noch hin. Die Gespräche dauerten an.
Update vom 7. April, 19.50 Uhr: Die Vertreter von Bund und Ländern werden laut verschiedener Medienberichte noch bis tief in den Abend (oder sogar die Nacht) hinein darüber beraten, wie der Föderalstaat die Kosten der Flüchtlingskrise aus der Ukraine verteilt und am besten tragen kann.
Es ist von Bund-Länder-Streitigkeiten die Rede. Der Bund vertrat zuletzt die Meinung, dass die Länder und Städte die Kosten für die Aufnahme der Kriegsflüchtenden für die vergangenen drei Monate alleine tragen müssten. Daran gab es aber deutliche Kritik. „Jetzt kann man sich nicht einfach bequem zurücklehnen und sagen: Dann haben die Städte halt Pech. So kann das nicht laufen“, erklärte zum Beispiel Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey von der SPD. Laut „heute journal“ des ZDF stehen folgende drei Fragen im Mittelpunkt der digitalen Debatte mit dem Kanzleramt:
Schon vor dem heutigen Abend gab es fünf Verhandlungsrunden, laut ZDF endeten alle „ohne Einigung“. Die Positionen würden nach wie vor weit auseinander liegen, heißt es in dem Beitrag. Den Ländern ginge es darum, dass der Bund nicht nur für die vergangenen Wochen eine Pauschale bezahlt, sondern sich auch an den künftigen Kosten beteiligt. Bisher biete der Bund aber sogar weniger als in der Flüchtlingskrise 2015.
Update vom 7. April, 17.52 Uhr: Die Kosten der Corona-Impfzentren und der mobilen Impfteams werden bis zum Jahresende zu gleichen Anteilen von Bund und Ländern weiter finanziert. Darauf einigten sich Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierungschefs der Länder nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei ihrer Videokonferenz. Ziel sei es, „die für die allgemeine Impfkampagne in Deutschland, aber auch für die Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine wichtige und flexible Infrastruktur vor Ort weiter aufrechtzuerhalten“, hieß es im Beschlusspapier der Konferenz. Hierfür habe der Bund in diesem Jahr bisher bereits monatlich knapp 100 Millionen Euro erstattet.
Der Punkt ist in der Beschlussvorlage zwar als unstrittig ausgewiesen, über das Papier wurde aber noch nicht abschließend abgestimmt. Endgültig beschlossen sind die Vereinbarungen erst danach.
Update vom 7. April, 17.10 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag mit den Ministerpräsidenten Beratungen zu den Folgen des Krieges in der Ukraine aufgenommen. Es soll am Abend auch noch eine Pressekonferenz stattfinden. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Kosten für die Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge aufgeteilt werden sollen. Außerdem geht es bei dem Bund-Länder-Treffen darum, wie die Registrierung und Verteilung der ankommenden Ukrainer auf die Länder und Kommunen am besten organisiert werden kann.
Mehrere Länderchefs hatten den Bund vor der Konferenz - an der die meisten von ihnen per Video teilnehmen - zu verbindlichen, konkreten Zusagen aufgefordert. Im Vorfeld war aus Teilnehmerkreisen von vielen noch offenen Fragen und Uneinigkeit die Rede.
Update vom 7. April, 16.05 Uhr: Vor dem Ukraine-Gipfel der Ministerpräsidentenkonferenz machen auch soziale Einrichtungen auf ihre Nöte aufmerksam - es geht auch hier um die gestiegenen Energiepreise. „Für stationäre Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe steigen die Energiekosten in ungeahnte Höhen; ambulante Dienste müssen deutlich mehr für Benzin ausgeben, um Pflegebedürftige gerade in ländlichen Regionen zu versorgen“, sagte der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer.
Eine Refinanzierung sei derzeit schlicht nicht möglich, warnte Meurer: „Die Unternehmen brauchen jetzt klare politische Rückendeckung und die garantierte Möglichkeit, umgehend in Nachverhandlungen mit den Kostenträgern einzutreten, um die Rekord-Energiepreise in den Vergütungsvereinbarungen refinanziert zu bekommen.“
Update vom 7. April, 12.15 Uhr: Die Ministerpräsidenten haben am Donnerstag Beratungen zu den Folgen des Krieges in der Ukraine aufgenommen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Kosten für die Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge aufgeteilt werden sollen. Darüber sprechen die Länderchefs am Nachmittag auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Update vom 7. April, 7.58 Uhr: Die Ministerpräsidenten beraten am Donnerstag (15 Uhr) mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), wie die Kosten für die Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge aufgeteilt werden sollen. Außerdem soll es bei dem Bund-Länder-Treffen darum gehen, wie die Registrierung und Verteilung der ankommenden Ukrainer auf die Länder und Kommunen am besten organisiert werden kann.
Die Flüchtlingshilfe wird nach Angaben des Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) und nordrhein-westfälischen Regierungschefs, Hendrik Wüst (CDU), Hauptthema der MPK sein. Im Interview mit dem Münchner Merkur geht Wüst den Bund bei der Corona-Politik scharf an. Vor der Runde mit dem Kanzler sortieren die Länderchefs zunächst intern (12 Uhr) ihre Positionen und Forderungen an den Bund.
Bei ihrer Konferenz am 17. März hatten sich Bund und Länder grundsätzlich darauf verständigt, die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge als Gemeinschaftsaufgabe anzugehen. Für die Kostenfrage sollte eine Arbeitsgruppe bis zum 7. April einen Beschluss vorbereiten.
Scholz hat die Länder aufgerufen, sich bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine nicht in einen Streit über die Finanzierung zu verstricken. „Ich wünsche mir, dass wir nicht eine ewig lange Diskussion über die finanziellen Fragen zwischen den verschiedenen Ebenen unseres Landes haben, sondern dass wir uns schnell und zügig einigen zwischen dem Bund, den Ländern“, hatte er am Mittwoch im Bundestag gesagt. Wüst appellierte hingegen in einer Unterrichtung des Düsseldorfer Landtags zur Ukraine-Krise an den Bund, die Kommunen nicht im Stich zu lassen.
„Es braucht jetzt klare und konkrete finanzielle Zusagen“, so der MPK-Vorsitzende. Zu entscheiden sei, ob Ukraine-Flüchtlinge Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder Grundsicherung erhalten sollten. „Das Land, die Kommunen und die Menschen vor Ort tun, was in ihrer Macht steht“, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. „Nun muss auch der Bund tun, was in seiner Macht steht.“
Im Anschluss an die Bund-Länder-Gespräche werden Scholz, Wüst und Berlins Regierungschefin Franziska Giffey (SPD) als stellvertretende MPK-Vorsitzende die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.
Vorbericht vom 6. April Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz* erwartet von dem Spitzentreffen mit den Bundesländern am Donnerstag eine Einigung in den offenen Fragen zur Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge. „Ich wünsche mir, dass wir nicht eine ewig lange Diskussion über die finanziellen Fragen zwischen den verschiedenen Ebenen unseres Landes haben“, sagte Scholz am Mittwoch im Bundestag* in Berlin.
Er strebe eine rasche Einigung zwischen Bund, Ländern und Kommunen an, „damit wir uns der eigentlichen Aufgabe zuwenden können: Wie helfen wir den Flüchtlingen, die hier Schutz gesucht haben“, sagte Scholz weiter. Die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag werde „wichtige Entscheidungen treffen, was all die Fragen betrifft, die damit zusammenhängen: Registrierung, Unterbringung und natürlich auch die gemeinsame Finanzierung“.
Scholz erinnerte daran, dass in den vergangenen Wochen hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland gekommen seien. „Es werden mehr werden“, sagte der Kanzler. „Sie sind hier willkommen - das will ich an dieser Stelle noch einmal sagen.“
Vorab war eine Beschlussvorlage publik geworden, die mehreren Medien, darunter das Redaktionsnetzwerk Deutschland und Focus Online, vorlag. Laut dem Papier streben Bund und Länder eine „zügige und gerechte Verteilung“ der Geflüchteten über den Königsteiner Schlüssel an. Auch die Registrierung soll beschleunigt werden. Den Geflüchteten soll außerdem die Arbeitsaufnahme erleichtert werden, Berufsabschlüsse sollen auch in Deutschland anerkannt werden.
Auch die Energieversorgung soll Teil der MPK am Donnerstag sein. Dem Entwurf zufolge soll der Fokus dabei auf der Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren für Erneuerbare Energien liegen. Und auch die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln soll ein Thema der Verhandlungen sein. „Zu diesem Zwecke sollen - jedenfalls temporär - Verpflichtungen zu Stilllegungen von Ackerflächen ausgesetzt werden“, heißt es dazu in dem Papier. (AFP/fmü) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.