Wahlen in Österreich: Stimmen sind ausgezählt - Van der Bellen kommt wohl um Stichwahl herum
Am Sonntag hat Österreich den Bundespräsidenten gewählt. Alexander van der Bellen dürfte im Amt bleiben. Der News-Ticker.
- Präsidentenwahl in Österreich: Sieben Kandidaten standen zur Wahl.
- Wahl-Hochrechnung in Österreich: Bis auf die Wahlkarten sind alle Stimmen ausgezählt, Amtsinhaber Alexander Van der Bellen bleibt wohl im Amt.
- Erste Reaktionen der Herausforderer van der Bellens: Walter Rosenkranz (FPÖ) ist mit Platz zwei „zufrieden“.
- Dieser News-Ticker zur Präsidentenwahl in Österreich wird fortlaufend aktualisiert.
Update vom 9. Oktober, 21.35 Uhr: Es ist so weit, sämtliche am Sonntag in Österreich abgegebenen Stimmen sind ausgezählt. Lediglich die Wahlkarten können die Ergebnisse noch um wenige Prozentpunkte verschieben. Mittlerweile hat auch van der Bellens Amtsvorgänger Heinz Fischer dem ehemaligen Grünen-Politiker gratuliert.

Wahl-Hochrechnung in Österreich: 100% der Stimmen ausgezählt - Van der Bellen dürfte im Amt bleiben
Laut ORF und dem Sora-Institut bleibt es dabei, Alexander van der Bellen kommt ihrer Hochrechnung zufolge auf 56,2% der Stimmen und muss somit wohl nicht mehr in die Stichwahl um das Amt des österreichischen Bundespräsidenten. Offen bleibt damit somit höchstwahrscheinlich nur, wer Platz drei belegt - der Krone-Kolumnist Tassilo Wallentin oder Bier-Partei-Chef Dominik Wlazny.
Kandidat | Van der Bellen | Rosenkranz (FPÖ) | Grosz | Brunner (MFG) | Staudinger | Wallentin | Wlazny (Bier-Partei) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Hochrechnung | 56,2% | 17,9% | 5,5% | 2,1% | 1,5% | 8,3% | 8,4% |
Quelle: ORF/SORA , Auszählung 100%, Schwankungsbreite bei 1,0%; Stand 21 Uhr
Währenddessen hat eine Wahltagsbefragung ergeben, die vom Sender ATV in Auftrag gegeben wurde, dass die unter-29-Jährigen signifikant seltener zur Wahl gegangen seien als die Generation 60-plus. Insgesamt liegt die Wahlbeteiligung bei 65,9%. Außerdem habe Alexander van der Bellen überwiegend von den Wählern der Regierungsparteien ÖVP und Grüne seine Stimme bekommen, wie auch von den Neos- und SPÖ-Wählern.
Österreich-Wahlen: Alexander van der Bellen führt laut Hochrechnungen mit großem Abstand - trotzdem keine „gmaht‘e Wiese“
Update vom 9. Oktober, 19.05 Uhr: Mittlerweile ist auch der vermeintliche Wahlsieger Alexander van der Bellen im ORF-Studio eingetroffen. „Für mich ist das wirklich ein großer Abend, das können Sie mir glauben“, meint er sichtlich erleichtert. Die österreichische Bundespräsidentenwahl sei ganz und gar keine „gmaht‘e Wiese“ gewesen, man müsse jede Wahl ernst nehmen.
Noch nie habe es so viele Kandidaten gegeben und noch nie sei das politische Umfeld „so angespannt“ gewesen. Umso mehr freue er sich über das Ergebnis, auch wenn die absolute Mehrheit nicht so klar sei wie bei vorherigen Bundespräsidentschaftswahlen, so van der Bellen. Morgen würde er „erstmal ausschlafen“, lässt er lächelnd wissen.

Währenddessen wird das Ergebnis immer klarer, Stand 18.42 Uhr sind 95,4% der Stimmen ausgezählt. Die Wahlbeteiligung liegt laut dem Institut Sora bei 65,8% und liegt damit rund sieben Prozentpunkte hinter der Wahlbeteiligung der letzten Stichwahl der österreichischen Bundespräsidentenwahl 2016.
Österreich-Wahl: Auf Alexander van der Bellens Wahlparty wird gejubelt
Update vom 9. Oktober, 18.35 Uhr: Vom augenscheinlichen Wahlsieger Alexander van der Bellen gibt es derzeit noch kein Statement zum Wahlergebnis. Lediglich auf seinem Twitter-Account findet sich ein Bild mit einem handschriftlichen „Danke!“ Währenddessen wird auf seiner Wahlparty in Wien gejubelt, auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) gibt sich „hochzufrieden“ mit der vermutlichen Wiederwahl van der Bellens.

Auch die übrigen Parteichefs - bis auf die FPÖ - gratulieren dem aktuellen österreichischen Bundespräsidenten. Beate Meinl-Reisinger (Neos) meint im ORF-Interview gar, dass sie froh sei, dass es zu keiner Stichwahl mehr komme.
Erste Reaktionen der Herausforderer van der Bellens: Rosenkranz mit Platz zwei „zufrieden“
Update vom 9. Oktober, 17.50 Uhr: Die ersten Reaktionen der Herausforderer Alexander van der Bellens werden nach und nach im österreichischen Fernsehen ausgestrahlt. FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz gibt sich zufrieden, da er aktuell Platz zwei gewonnen habe, wie es auch im Vorfeld prognostiziert worden ist. Ehemaliger BZÖ-Politiker Gerald Grosz sieht trotz des Wahlsieges van der Bellens einen Schlag gegen das „politische Establishment“. Noch nie habe ein Amtsinhaber „so schlecht wie dieser“ abgeschnitten.
Tassilo Wallentin, derzeit auf Platz vier, hat sich zu seinem Wahlergebnis bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich noch nicht geäußert. Der MFG-Pressesprecher sieht indes einen Erfolg des Parteikandidaten Brunner, der wohl „der einzige Kandidat ohne Gentechik-Impfung“ sei.
Der Letztplatziere Heinrich Staudinger will laut eigener Aussage weiterkämpfen für „einen neuen, verantwortungsvollen Lebensstil.“ Dominik Wlazny von der Bier-Partei ist hingegen „hochzufrieden“ mit seinem Ergebnis. Er habe junge Leute mobilisieren können und dies sei der Kern von Demokratie. Währenddessen wird van der Bellens Abstand zu seinen Herausforderern immer größer.
Erste Wahl-Hochrechnung in Österreich: Van der Bellen mit mehr als der Hälfte der Stimmen
Update vom 9. Oktober, 17.10 Uhr: Nun haben auch die letzten Wahllokale in Österreich geschlossen. Seit wenigen Minuten gibt es die erste Hochrechnung des Instituts Sora, die darauf hindeutet, dass sich der Amtsinhaber van der Bellen keiner Stichwahl stellen muss.

Diese erste Hochrechnung der Österreich-Wahl ist im ORF präsentiert worden. Zurzeit sind rund 57 Prozent der Stimmen ausgezählt, die Schwankungsbreite liegt bei 2,1 Prozent. Demnach kommt Amtsinhaber Alexander van der Bellen auf 54,6 Prozent der Stimmen. Wegen der aktuellen Schwankungsbreite könnte nur ein Auszählungsfehler noch den Sieg van der Bellens verhindern. „Die Wahl ist geschlagen“, so ORF-Moderator Tarek Leitner.
Wahl in Österreich: Umfragen sehen van der Bellen vorne - keine Frau als Kandidatin
Update vom 9. Oktober, 16.10 Uhr: Die meisten Wahllokale in Österreich haben seit 16.00 Uhr geschlossen, noch eine weitere Stunde kann in Wien und Innsbruck die Stimme abgegeben werden. Währenddessen wird im ORF diskutiert, wer der nächste Bundespräsident sein könnte. Eva Linsinger, stellvertretende Chefredakteurin des Magazins Profil, würde eine Stichwahl für eine „sehr große Überraschung“ halten. Ihre Kollegin Petra Stuiber vom Standard ist ebenfalls der Meinung, dass Alexander van der Bellen wohl bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit bekommen werde. Aktuelle Umfragen zur Österreich-Wahl bestätigen diese These und prognostizieren dem Amtsinhaber van der Bellen zwischen 56-58 Prozent der Stimmen.
In dem ORF-Interview diskutieren die Journalistinnen außerdem, warum keine einzige Frau bei der aktuellen Bundespräsidentenwahl am Stimmzettel steht. „Frauen wollen gefragt werden“, resümiert Stuiber. Bei der letzten Wahl 2016 trat Irmgard Griss, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, als einzige Frau an und verpasste mit 19 Prozent der Stimmen nur knapp die Stichwahl.
Österreich-Wahl: Amtsinhaber van der Bellen zeigt sich optimistisch
Update vom 9. Oktober, 13.30 Uhr: Bei der Wahl des Bundespräsidenten in Österreich hat sich Amtsinhaber Alexander Van der Bellen optimistisch und gelassen gezeigt. „Ich hoffe natürlich, dass es gut ausgeht“, sagte der 78-Jährige bei seiner Stimmabgabe in Wien gemeinsam mit seiner Frau Doris Schmidauer und sprach laut der Tageszeitung Österreich von einem „Festtag der Demokratie“. Mit Blick auf die Ergebnisse der Wahl wünschte er sich schon heute „Klarheit“.
Aber auch eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten wäre aus seiner Sicht kein Beinbruch. „So ist Demokratie“, sagte er dazu. Dann sei er eben in vier Wochen guter Dinge. Auf die Frage einer Journalistin betonte er, für eine weitere Amtszeit habe er auf jeden Fall die nötige Energie. „Sonst stünde ich ja nicht hier“, unterstrich Van der Bellen und ergänzte: „Ich glaube, Sie unterschätzen, wie viel Energie einem das Amt gibt.“
Präsidentenwahl in Österreich: Van der Bellen ruft seine Unterstützer zum Wählen auf
Update vom 9. Oktober, 8.30 Uhr: Mit der Öffnung der ersten Wahllokale hat in Österreich die Wahl des Bundespräsidenten begonnen. Rund 6,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren sind aufgerufen, das künftige Staatsoberhaupt zu bestimmen. Klarer Favorit ist Amtsinhaber Alexander Van der Bellen. Der ehemalige Grünen-Chef dürfte Umfragen zufolge über 50 Prozent der Stimmen bekommen. Laut einem Bericht der Tageszeitung Österreich sei man sich auch in der SPÖ und ÖVP hinter den Kulissen „sicher, dass Van der Bellen es gleich im ersten Wahlgang schafft“. Dank dieser absoluten Mehrheit wäre der 78-Jährige sofort für die nächsten sechs Jahre gewählt und müsste nicht in eine Stichwahl.
Kurz vor der Wahl rief Van der Bellen seine Unterstützer nochmal zum Wählen auf. Auf der offiziellen Twitter-Seite seiner Kandidatur hieß es, die Wahl sei alles andere als „eine g‘mahte Wiesn“. Van der Bellen selbst betonte in einer angehängten Botschaft, am Wahlsonntag seien „das Sofa und die Bequemlichkeit“ die größten Gegner. „Deshalb bitte keine Trägheit am 9. Oktober! Gehen Sie wählen!“, so sein eindringlicher Appell.
Präsidentenwahl in Österreich - Alexander Van der Bellen klarer Favorit
Erstmeldung vom 9. Oktober: Wien/München - Kommt Alexander Van der Bellen am 9. Oktober wieder in eine Stichwahl, bevor er möglicherweise ein zweites Mal Bundespräsident von Österreich wird? Der ehemalige Chef der Grünen hat sechs Konkurrenten, die das Amt ebenfalls für die kommenden sechs Jahre erobern wollen. Das Interessante: Nur einer von ihnen - Walter Rosenkranz - ist Vertreter einer der aktuellen Parlamentsparteien.
Präsidentenwahl in Österreich: Sieben Kandidaten konkurrieren
Im rechten Spektrum treten außer dem FPÖ-Politiker Rosenkranz der ehemalige Abgeordnete und heutige Blogger Gerald Grosz sowie der Anwalt Tassilo Wallentin an, der Kolumnist für das Massenblatt Kronen Zeitung ist. Außerdem Michael Brunner, der Chef der Partei „Menschen Freiheit Grundrechte“ (MFG), die sich dem Kampf gegen Corona-Maßnahmen verschrieben hat.
Im linken und umweltbewegten Wählersegment wollen Dominik Wlazny und Heinrich Staudinger punkten. Der als „Marco Pogo“ bekannte Wlazny ist Rockmusiker und mit seiner Bierpartei in der Wiener Stadtpolitik aktiv. Staudinger ist Schuhfabrikant.
FPÖ mit Kandidat Rosenkranz: Sind „massiv im Aufwind“
Im Sommer vor der Österreich-Wahl sah Rosenkranz parteiinterne Turbulenzen betont gelassen. Auslöser der Turbulenzen war der frühere FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein, ein FPÖ-Urgestein. Die Wiener FPÖ sah sich mit einer anonymen Anzeige wegen Missbrauchs von Fördermitteln konfrontiert. „Es wird keine Auswirkungen haben“, sagte Rosenkranz. Und FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. bekräftigte, seine Partei sei „massiv im Aufwind“ und starte voller Kraft in den Wahlkampf.
Bei der Wahl im Bundesland Tirol hatten die Rechtspopulisten zuletzt kräftig zugelegt – nicht zuletzt in Wahlbezirken nahe der deutschen Grenze.
Umfrage zur Wahl in Österreich: Alexander Van der Bellen vorne
2016 erhielt Van der Bellen in einer Stichwahl gegen den FPÖ-Herausforderer Norbert Hofer 53,8 Prozent der Stimmen. Laut einer Umfrage des Magazins Profil und des Senders ATV kann er 2022 mit fast zwei Drittel der Stimmen rechnen. Der Kandidat der rechten FPÖ, liegt dahinter abgeschlagen bei 13 Prozent. Wahlberechtigt sind knapp 6,4 Millionen Österreicher. Das Staatsoberhaupt in Österreich ist mit großen Befugnissen ausgestattet. (dpa/AFP/frs)