Genug für den Klimawandel? G7-Nationen einigen sich auf bedeutsamen Schritt

Fossile Energien sind kritisch für Mensch und Natur, der Kohleausstieg steht an. Die G7-Staaten einigen sich auf eine Maßnahme im Hinblick auf den drohenden Klima-Kollaps.
Berlin - Eine virtuelle Zusammenkunft mit wegweisender Bedeutung: Die G7 haben sich laut Bundesumweltministerium (BMU) auf ein Ende der staatlichen Finanzierung von Kohlekraftwerken im Ausland verständigt. Die Industrienationen seien zu der Übereinkunft gekommen, „dass weltweit weitere Investitionen in Kohleverstromung jetzt stoppen müssen“. Dies würde nicht mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar seien, erklärte Svenja Schulze (SPD) nach zweitägigen Beratungen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus Frankreich, Italien, Japan, Kanada, den USA und Großbritannien sowie der EU.
„Das ist ein wichtiger Fortschritt, denn nur so können wir als Industriestaaten glaubwürdig von anderen verlangen, uns auf diesem Weg zu folgen“, fuhr die Bundesumweltministerin* fort. „In diesem Jahrzehnt braucht die Welt eine Trendumkehr hin zum Schutz unserer Lebensgrundlagen.“ Ein weiterer wichtiger Punkt seien Unterstützungen für Entwicklungsländer im Hinblick auf Maßnahmen für mehr Klimaschutz.
Kohleausstieg: G7-Staaten beschließen Ende der staatlichen Finanzierung
Die verheißungsvollen Beschlüsse sollen allerdings nicht mit wirtschaftlichen Abstrichen einhergehen: „Wir sind überzeugt, dass die Energiewende zu einem Wachstums- und Innovationsmotor für unsere Wirtschaft werden kann und langfristig auch die Industrie stärken wird“, ließ der parlamentarische Staatssekretär Thomas Bareiß wissen. Die Vereinbarkeit von Umweltschutz und dem Mantra Wirtschaftswachstum stellt eine der größten Herausforderungen dar.
Auch die finanziellen Entschädigungen für Energiekonzerne sind ein Punkt, der in diesem Hinblick erwähnt werden muss. Betreiber erhalten vom Bund Millionensummen, weil die Stromgewinnung durch Atom- und auch Kohlekraft nicht zukunftsfähig ist. Industrie und Klimaschützer hatte die Bundesregierung erst vor wenigen Tagen mit einem neuen Klimagesetz in Aufruhr versetzt.
Konkret sprachen sich die Beteiligten neben dem Ende der staatlichen Kohlefinanzierung noch in diesem Jahr auch dafür aus, 30 Prozent des Landes und der Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen. Außerdem soll die Stromversorgung in den 2030er Jahren weitestgehend ohne Kohle, Öl und Gas (Dekarbonisierung) auskommen. Großbritannien hatte den Vorsitz der digitalen Konferenz, die zwei Tage lang stattgefunden hatte.
Die Bekämpfung von Wildtierhandel und die Vereinbarung, nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten zu fördern, waren weitere Bestandteile der Zusammenkunft der Umwelt- und Energieminister der G7-Staaten. (PF mit dpa/AFP)*Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA