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G7-Außenminister geben Russland Schuld an weltweiter Getreideknappheit

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Außenministerin Annalena Baerbock bei einer Rede
Die G7-Außenminister um Annalena Baerbock (Grüne) geben Russland die Schuld an der weltweiten Ernährungskrise. © IMAGO/Chris Emil Janssen

Die G7-Außenminister machen Russland für die weltweite Ernährungskrise verantwortlich und hoffen auf ein Einlenken des Kremls.

Berlin - Die Außenminister der G7-Staaten haben Russland die Verantwortung für die sich verschärfende weltweite Hungerkrise gegeben und Moskau zum Einlenken aufgefordert. «Alle G7-Sanktionen sehen Ausnahmen vor, damit russische Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse auf die Weltmärkte gelangen können», hieß es anschließend in einer Erklärung des Auswärtigen Amtes in Berlin. Man weise Russlands Desinformationen mit Blick auf die verhängten Sanktionen zurück.

Der Krieg Russlands in der Ukraine verschärfe die Situation durch die Blockade des Schwarzen Meeres, die Bombardierung von Getreidesilos und Häfen sowie die Beschädigung der landwirtschaftlichen Infrastruktur der Ukraine, hieß es. Man fordere Russland auf, «seine Angriffe und Drohungen einzustellen und die ukrainischen Schwarzmeerhäfen für Lebensmittelexporte freizugeben».

Die Außenministerinnen und Außenminister der G7-Staaten hatten am Freitag in Berlin vor dem Gipfel in Elmau beraten. Drei von ihnen nahmen nur virtuell an dem Treffen teil.

Baerbock und Blinken kündigen mehr Hilfe für Ernährungssicherheit an 

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr US-Kollege Antony Blinken wollen gemeinsam mehr gegen die in Folge des Ukraine-Kriegs drohende Hungerkrise unternehmen. «Unsere Botschaft als G7 ist klar. Wir lassen nicht zu, dass der russische Angriffskrieg die Welt in Hunger stürzt. Wir handeln gemeinsam», sagte Baerbock am Freitag in Berlin bei einem Treffen mit Blinken, der kurz vor dem G7-Gipfel in Elmau an einer internationalen Konferenz der Bundesregierung zur Ernährungssicherheit teilnahm.

Die stärksten Industriestaaten der Welt handelten in einer besonderen Verantwortung, auch wenn sie diese Hungerkrise, die sich durch den russischen Angriffskrieg verschärfe, nicht ausgelöst haben, sagte Baerbock. «Wir schauen gemeinsam als G7-Partner mit unseren internationalen Freunden hin, wenn Russland mit seinem zynischen Korn-Krieg zielgerichtet Lebensmittelpreise explodieren lässt, um ganze Länder zu destabilisieren.»

Blinken dankte Deutschland für Führung in dieser Frage. «Der einzige Grund für dies nun ist Russlands Aggression gegen die Ukraine und Russlands Blockade von Weizen und anderen Nahrungsmitteln, die aus der Ukraine exportiert werden sollen», sagte er. «Wir sind geschlossen in der Verteidigung gemeinsamer Werte. Wir sind geschlossen in der Verteidigung von Menschenrechten und Demokratie und des internationalen Rechts», sagte er. (dpa)

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