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Edeka schickt AfD-Flaschen zurück – dann eskaliert ein Streit im Netz

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Von: Nail Akkoyun

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Der Smoothie-Hersteller True Fruits etikettiert zur Bundestagswahl 2021 Flaschen mit Parteiprogrammen – auch mit dem der AfD. Edeka lehnt das ab.
Der Smoothie-Hersteller True Fruits etikettiert zur Bundestagswahl 2021 Flaschen mit Parteiprogrammen – auch mit dem der AfD. Edeka lehnt das ab. (Archivbild) © Marijan Murat/dpa

Der Smoothie-Hersteller True Fruits druckt vor der Bundestagswahl die Programme der verschiedenen Parteien auf seine Flaschen. Edeka will die AfD-Flaschen aber nicht.

Berlin – Anlässlich der anstehenden Bundestagswahl 2021* hat der Smoothie-Produzent True Fruits eine Werbeaktion gestartet, die für Aufregung in den sozialen Netzwerken gesorgt hat. Für die Aktion hatte das Unternehmen aus Bonn Flaschen mit Auszügen aus Wahlprogrammen der sechs Parteien des Deutschen Bundestags etikettiert. Neben CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke war entsprechend auch die AfD vertreten.

Am Donnerstag (19.08.2021) reagierte Edeka mit einem Facebook-Post und proklamierte neben einer abgebildeten AfD-Flasche: „Rechts ist kein Platz bei uns im Regal.“ Weiter kündigte der Handelskonzern an, die Flaschen wieder zurückschicken zu wollen: „Danke für eure neue Lieferung, true fruits Smoothies. Die AfD-Flaschen haben wir aber nicht bestellt, die gehen wieder zurück!“

True Fruits kontert Edeka: „Wir finden die AfD auch scheiße, aber...“

Scheinbar stieß der Post einigen Facebook-Nutzern und -Nutzerinnen sauer auf, denn die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Während sich ein Nutzer über das „hochdefizitäre Verständnis von Demokratie“ von Edeka echauffiert, ist in den Kommentaren auch von „Cancel Culture“ die Rede. Andere Menschen stellen sich aber auf die Seite des Supermarkts und verweisen auf dessen Hausrecht.

Eine Reaktion von True Fruits ließ nicht lange auf sich warten: „Liebe Edeka, ja, wir finden die AFD auch scheiße. Aber Aufklärung ist wichtiger als peinliches Social Signaling, wie ihr es hier versucht.“ Man habe „bewusst alle sechs großen Parteien des Deutschen Bundestags dargestellt, um jedem die Chance zu bieten, zu erkennen, wofür die Parteien stehen“.

Darüber hinaus kontert True Fruits mit einem Bild, auf dem alle mit den Wahlprogrammen etikettierten Flaschen zu sehen, darüber die Überschrift: „Für politische Aufklärung ist bei uns kein Platz im Regal.“

Edeka lehnt AfD-Flasche ab – Smoothie-Hersteller True Fruits schon mehrfach in Kritik

In der Vergangenheit stand der Smoothie-Produzent True Fruits schon häufiger aufgrund sexistischer und rassistischer Werbung in der Kritik. Im Jahr 2019 vertrieb die Firma etwa Flaschen mit den Aufdrucken „Quotenschwarzer“, „Abgefüllt und mitgenommen“ sowie „Noch mehr Flaschen aus dem Ausland“.

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In München wurden Plakate des Unternehmens sogar verboten, da auf diesen sexuell explizite Wortspiele abgedruckt waren. Damals erklärte Nicolas Lecloux, Mitgründer von True Fruits, dass dem Unternehmen die öffentliche Wahrnehmung „egal“ sei und man die Sprüche „lustig“ finde.

Auch anderweitig geriet Edeka kürzlich in die Schlagzeilen: In einem Edeka-Markt wurde den Kundinnen und Kunden vorgegaukelt*, sie dürften den Supermarkt nur vollständig gegen Corona* geimpft betreten. Eine versteckte Kamera filmte das Experiment. (Nail Akkoyun) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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