Offiziell: Queen ernennt Liz Truss zu Johnsons-Nachfolgerin – Premiere in Schottland
Die Amtszeit des skandalumwitterten Briten-Premiers Boris Johnson geht zu Ende. Die Queen hat Liz Truss zu seiner Nachfolgerin ernannt. News-Ticker.
- Nachfolge von Boris Johnson ist am Montag, 5. September, geklärt worden: Liz Truss setzt sich wie erwartet durch und füllt voraussichtlich mindestens zwei Jahre das Amt der britischen Premierministerin aus.
- Liz Truss gilt als Favoritin: Das Kandidatenrennen bei den Konservativen entscheidet sich zwischen der amtierenden Außenministerin und Ex-Finanzminister Rishi Sunak.
- Alle Entwicklungen zur Johnson-Nachfolge lesen Sie in diesem News-Ticker zur Premierminister-Kür in Großbritannien.
Update vom 5. September, 14.15 Uhr: Queen Elizabeth II. hat Liz Truss zur neuen britischen Premierministerin ernannt. Das Königshaus veröffentlichte am Dienstag ein Foto, auf dem die beiden Frauen sich auf Schloss Balmoral die Hand geben und die Ernennung damit offiziell machen. Zuvor hatte der bisherige Amtsinhaber Boris Johnson bei der Queen seinen Rücktritt eingereicht.
Mit der Ernennung zur Premierministerin habe Truss von der Monarchin auch die Aufgabe übertragen bekommen, eine neue Regierung zu bilden, erklärte der Palast. Die Leitlinien ihrer Politik wollte die 47-Jährige im Laufe des Nachmittags vor ihrem neuen Amtssitz in der Downing Street vorstellen. Dafür musste sie aber erst von Schloss Balmoral in die 800 Kilometer entfernte Hauptstadt zurückkehren.
Entgegen der Tradition fand der Stabwechsel an der Spitze der Regierung nicht im Buckingham-Palast in London statt. Die 96-jährige Queen hatte wegen ihrer gesundheitlichen Probleme entschieden, auf Schloss Balmoral im schottischen Hochland zu bleiben, wo sie den Sommer verbringt. Truss und Johnson mussten daher für die Zeremonie von London nach Balmoral fliegen.

Liz Truss überraschend knapp zur britischen Premierministerin gewählt – Zwischenfall kurz vor Verkündung
Update vom 5. September, 13.59 Uhr: Kurz vor Verkündung der Nachfolge von Boris Johnson kam es offenbar zu einem Zwischenfall. Vor dem Konferenzzentrum ist ein Mann festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur PA meldete, wurde ein Mann in Handschellen vor dem Queen-Elizabeth-II-Centre in London abgeführt. Er soll demnach für Tierrechte demonstriert haben.
Update vom 5. September, 13.50 Uhr: Wenngleich die Prognosen auf einen klaren Triumph für Truss geschlossen haben, fiel die Entscheidung wesentlich knapper aus. Am Ende erhielt die 47-Jährige bei der Abstimmung 57 Prozent der Stimmen, der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak kam auf 43 Prozent. Erwartet wurden mindestens 60 Prozent zugunsten der Außenministerin Großbritanniens.
Update vom 5. September, 13.42 Uhr: Die Gewinnerin glaubt an „Frieden“ und bezeichnet die Tories als „größte politische Partei der Erde“. Sie erklärt, dass sie als Konservative kandidierte und über die anstehenden zwei Jahre ihrer Regentschaft auch mit konservativer Politik von sich reden machen möchte.
Johnson-Nachfolge in Großbritannien geklärt: Truss setzt sich wie erwartet durch
Update vom 5. September, 13.40 Uhr: Liz Truss hat die Abstimmung bei den Tories gewonnen. Die siegreiche Kandidatin tritt ans Mikrofon und hält eine Rede, in der sie über die vergangenen Wochen spricht - und die Herausforderung, die sie an der Spitze ihrer Partei sowie als Premierministerin und Nachfolgerin von Boris Johnson erwartet.

Update vom 5. September, 13.32 Uhr: Die Spannung in England ist auf dem Siedepunkt. In wenigen Augenblicken wird feststehen, ob Liz Truss tatsächlich die Nachfolge von Boris Johnson als britische Premierministerin antreten wird. Im Gegensatz zu regulären Wahlen hat der oder die neue Amtsträgerin diesmal keine Möglichkeit, sich über Wochen auf die verantwortungsvolle Aufgabe vorzubereiten. Stattdessen erfolgt die Geschäftsübernahme von Johnson bereits am Dienstag (6. September).
Liz Truss gilt als Favoritin auf Johnson-Nachfolge - Entscheidung in Kürze
Update vom 5. September, 12.31 Uhr: Während die Wahrscheinlichkeit einer Benennung von Liz Truss als Nachfolgerin von Boris Johnson hoch zu sein scheint, gibt sich das Lager von Konkurrent Sunak noch nicht geschlagen. Das Ergebnis werde „knapper, als viele denken“, zitiert bbc.com eine Quelle aus dem Lager des vermeintlich unterlegenen Herausforderers. Doch was wäre eigentlich knapp? Dem Portal zufolge wäre ein Zuspruch von weniger als 60 Prozent der Stimmen der Konservativen für Favoritin Truss eine Überraschung.
Update vom 5. September, 11.05 Uhr: Geht es nach der BBC, ist die Nachfolge des skandalumwitterten Boris Johnson bereits in trockenen Tüchern. Angeblich um 13.37 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird Liz Truss erfahren, dass sie die neue Premierministerin von Großbritannien sein wird. Alles andere wäre eine riesige Überraschung, lautet die These der Onlineplattform des TV-Senders.
Die Prognose stützt sich auf diverse Umfragen, die über den Sommer 2022 durchgeführt wurden und die eine klare Tendenz zugunsten der 47-Jährigen zeigen. Nach der Benennung von Truss zur Parteichefin und damit auch Premierministerin erfolge umgehend das „Onboarding“ der neuen Spitze, heißt es.
Boris-Johnson-Nachfolge entscheidet sich heute - Ist den Umfragen zu trauen?
Ursprungsartikel vom 5. September 2022:
London – Seit Juli 2019 ist Boris Johnson Premierminister von Großbritannien - seine Amtszeit geht nun aber zu Ende. Am Montag (5. September) entscheidet sich, wer die Nachfolge des schillernden Regierungschefs antreten wird. Seine Torys hatten nach einer internen Revolte den Rücktritt des Vorsitzenden vorangetrieben. Und ein internes Ausscheidungsverfahren zur Partei- und Regierungschefsuche gestartet.

Die Konservativen geben voraussichtlich an diesem Montagmittag gegen 13.30 Uhr bekannt, wer den 58-jährigen Johnson beerbt. Geht es nach Umfragen, gilt die derzeitige Außenministerin Liz Truss als klare Favoritin, sie liegt in der Wählergunst angeblich weit vor ihrem Rivalen und Ex-Finanzminister Rishi Sunak.
Allerdings fiel Truss, die auch als Johnson-Verbündete gilt, zuletzt eine ungeschickte jahrealte Aussage auf die Füße. Es ging um einen Vergleich zwischen britischer und chinesischer Mentalität. In einer im August von der Zeitung The Guardian veröffentlichten Tonaufnahme sagt Truss, britischen Arbeitern würden „Fertigkeit und Eifer“ fehlen.
Liz Truss oder Rishi Sunak: Johnson-Nachfolger(in) soll schon am Dienstag Downing Street übernehmen
Nach der Verkündung der Siegerin oder des Siegers findet bereits am Dienstag der Wechsel an der Spitze statt. Johnson wird sich ein letztes Mal als Premier an die Bevölkerung wenden und danach sein Amt abgeben. Noch am selben Tag wird die Queen den oder die Neue in Downing Street empfangen - diesmal erstmals in Schottland.
Ende Juli verabschiedete sich Boris Johnson bereits aus dem britischen Parlament. Johnsons letzte Worte als Premier lehnten sich an Hollywood und einen berühmten Österreicher an. (PF/dpa)