Politiker wird bei Home-Office-Interview unterbrochen - und nimmt sich selbst auf die Schippe

FDP-Mann Martin Hagen zeigt Sinn für Humor: Bei Twitter veräppelt sich der Fraktionschef aus Bayern selbst. Seine Tochter war in ein Live-Interview mit dem BR geplatzt.
München - Lockerungen in der Coronavirus-Pandemie? Martin Hagen von der FDP* ist ein Befürworter. Und zwar schon seit langem. Im Frühjahr 2021 hatte der Fraktionsvorsitzende der Liberalen im bayerischen Landtag ebensolche Lockerungen der Kontaktbeschränkungen* als „überfällig“ bezeichnet. Ganz gemäß der Politik seiner Partei.
Martin Hagen (FDP): Bayerns Fraktionschef bei Live-Interview mit dem BR unterbrochen
Zuletzt sagte der 41-Jährige, der in Baldham (Vaterstetten) bei München lebt, im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk (BR): „Die Belastung der Intensivstationen ist seit Wochen rückläufig.“ Das Virus sei nach 22 Uhr nicht gefährlicher als vorher, meinte der Oberbayer weiter: „Und deswegen gibt‘s auch keinen Grund, dass die Wirte ihre Gäste um zehn vor die Tür setzen müssen.“ Jetzt hat die bayerische Landesregierung von Markus Söder (CSU) die Corona-Regeln im Freistaat gelockert - und unter anderem die Gastro-Sperrstunde ab Mittwoch (9. Februar) vollumfänglich aufgehoben.
Am 7. Februar, als die geplanten Corona-Lockerungen aus dem Südosten bis nach Berlin* durchsickerten, gab Hagen dem BR erneut ein Interview. Das Besondere daran: Er führte es aus dem Home Office, also von daheim aus. Digital und virtuell, wie in der Corona-Pandemie auch während der Omikron-Welle* nicht unüblich. Doch: Hagen wurde just in der Live-Schalte mit dem Bayerischen Rundfunk unvermittelt unterbrochen. Und zwar offenbar von einer seiner beiden Töchter.
Martin Hagen (FDP): Tochter crasht Live-Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (BR)
„Dann ist das natürlich problematisch, das könnte man dann ja mit jeder gesetzlichen Regelung so machen...“, referierte FDP-Politiker Hagen*, ehe ein kindliches „Papa“ ihn von der rechten Seite unterbrach. Hagen drehte sich daraufhin auf die Seite, sprach offensichtlich mit seiner Tochter: „Entschuldigung, Tschuldigung ... Schatzi, der Papa ist grad im Interview. Lässt du ihn kurz?“
Die junge Dame entgegnete umgehend: „Aber.“ Genau diesen Teil des Interviews postete der Landtagsabgeordnete aus dem Münchner Maximilianeum (Landtag) selbst bei Twitter. Und nahm sich dabei ordentlich auf die Schippe.
Im Video: Corona-Sperrstunde gestrichen - Das gilt jetzt in Bayern
„Wenn du TV-Interviews aus dem Home Office gibst...“, schrieb er über seinen Social-Media-Beitrag - versehen mit einem vor Freude weinenden Lach-Smiley. Entsprechend amüsiert reagierten auch seine Follower. Stand Dienstagnachmittag (8. Februar), 15.30 Uhr, wurde der Post mehr als 930 Mal mit „Gefällt mir“ markiert. (pm) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA