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Mindestens drei Tote nach Bootsunglück im Ärmelkanal

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Von: Daniel Dillmann

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Ein Boot mit mutmaßlichen Migranten, die sich in Seenot befanden, erreicht Dungeness in Großbritannien. Im Ärmelkanal soll es erneut zu einem Bootsunglück gekommen sein.
Ein Boot mit mutmaßlichen Migranten, die sich in Seenot befanden, erreicht Dungeness in Großbritannien. Im Ärmelkanal soll es erneut zu einem Bootsunglück gekommen sein. © Gareth Fuller/dpa

Wieder kommt es im Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Frankreich zu einem Bootsunglück. Die Suche nach weiteren Opfern läuft.

London - Bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal sollen mindestens drei Menschen ums Leben gekommen sein. Das berichtet die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Medien aus Großbritannien. Der britischen Marine soll es demnach gelungen sein, 43 Menschen, die sich auf dem Boot befanden, zu retten.

Nach Informationen des britischen TV-Senders Sky News sollen auf dem in den frühen Morgenstunden im Ärmelkanal in Seenot geratenen Boot rund 30 bis 50 Migrantinnen und Migranten gewesen sein. Das berichtet der Sender unter Berufung auf eine französische Quelle. Auf Bildern, die der TV-Sender veröffentlichte, ist zu sehen, wie Menschen in der Dunkelheit aus einem überfüllten schwarzen Schlauchboot auf ein Rettungsboot klettern.

Bootsunglück im Ärmelkanal: Großbritannien leitet Rettungsmission

Die britische Küstenwache koordinierte am Mittwoch gemeinsam mit Frankreich und Einheiten aus Militär, Polizei und dem Grenzschutz eine Such- und Rettungsmission im Ärmelkanal. An der Operation sollen unter anderem zwei Helikopter sowie Rettungsboote unter britischer und französischer Flagge beteiligt gewesen sein. Warum das Boot verunglückte, ist bislang unklar.

Die Suche nach Vermissten im Ärmelkanal werde sich den weiteren Tag über hinziehen, berichtete Sky News unter Berufung auf Insiderquellen. Aufgrund der im Winter sehr tiefen Temperaturen in der Meerenge - in den vergangenen Nächten fielen diese in der Region in den Bereich der Minusgrade - rechne man nicht mehr damit, noch Überlebende des Bootsunglücks zu finden. Die Zahl der Toten könnte sich also noch erhöhen.

Großbritannien: Bootsunglück im Ärmelkanal wird zum Politikum für Sunak

Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal rund 30 Menschen ums Leben gekommen. Zuletzt unternahmen viele Tausende Migranten die gefährliche Überfahrt in Richtung Vereinigtes Königreich. Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte erst am Dienstag Pläne öffentlich gemacht, wie er härter gegen illegale Migration vorgehen will. Diese Pläne treffen vor allem in der britischen Opposition auf Kritik.

Die britische Innenministerin Suella Braverman, die für ihre radikale Linie in Sachen Migration bekannt ist, schrieb auf Twitter, sie sei mit ihren Gedanken bei allen Betroffenen. Sie werde über den „erschütternden Vorfall“ auf dem Laufenden gehalten und die Behörden seien dabei, die Situation aufzuklären. Am Mittag wollte sich die konservative Politikerin im Unterhaus zu dem Unglück äußern. (dil/dpa)

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