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Seltenes Naturspektakel am Himmel - Telefon steht nicht mehr still

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Von: Lam Vy Nguyen

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Ein seltener Meteorit brachte den Himmel über Nordwestdeutschland zum Glühen. Hunderte von Zeugenaufrufen erreichten die Uni Oldenburg zu dem Naturphänomen.

Oldenburg - So ein seltenes Ereignis sieht man nicht alle Tage: Eine helle Feuerkugel zischte am frühen Samstagabend (18. Januar) um 17.44 Uhr über den Himmel im Nordwesten von Deutschland. Die Universität Oldenburg startete daraufhin eine Aktion auf Twitter, die nach Zeugen fragte - hunderte von Nachrichten erreichten daraufhin die Uni. 

Oldenburg: Feuerball-Schocker - Meteorit, Komet oder Asteroid?

Für viele Weltall-Interessierte stellt sich dennoch die Frage, wo liegt denn überhaupt der Unterschied zwischen einem Meteoriten, Kometen oder Asteroiden? Ein Unterschied zwischen einem Kometen und Asteroiden besteht zumeist im Erscheinungsbild, berichtet ORF. Nicht mehr als kleine, schwache Lichtpunkte sieht man, wenn Asteroiden in der Nähe sind. Kometen hingegen haben einen typischen langen Schweif. Normalerweise befinden sich Kometen in den äußeren Regionen unseres Sonnensystems, dringt ein Komet dennoch in unseres ein, dann verdampft das Eis in einem Kometen und reißt Staub mit. Diese Staubspur führt zu dem Kometenschweif, den viele Naturfans so bewundern, berichtet nordbuzz.de*.

Ein seltener Meteorit wurde von der Universität Oldenburg mit einer All-Sky-Kamera aufgenommen.
Ein seltener Meteorit wurde von der Universität Oldenburg mit einer All-Sky-Kamera aufgenommen. © Universität Oldenburg

Doch was hat das nun mit unserer Feuerkugel über Oldenburg zu tun? Meteoriten unterscheiden sich auch nochmal von Kometen und Asteroiden. Sie sind kleiner und erzeugen durch eine Wechselwirkung mit Luftteilchen eine richtige Leuchterscheinung. Im Volksmund würde man einen Meteoriten auch als Sternschnuppe bezeichnen. Doch es sind nur Meteoriten, wenn sie nicht vollständig in der Erdatmosphäre verglüht sind, die helle Erscheinung am Himmel nennt man ansonsten Feuerkugel. Diese Feuerkugeln, optisch wie eine große Sternschnuppe, seien in der Regel nur kurz sichtbar - die Universität Oldenburg sagt sogar, dass manche Menschen nur eine in ihrem ganzen Leben sehen. 

Feuerball über Oldenburg: Universität spricht über seltenes Naturphänomen

Ein besonders seltenes Naturphänomen stellte ein heller Feuerball im Weltall dar, die sich über den Nordwesten Deutschlands zog. Ganze 30 Kilogramm soll sie gewogen haben, sagt der Strahlenphysiker der Universität Oldenburg Professor Dr. Björn Poppe. Dieser konnte die besonders helle Sternschnuppe mit einer All-Sky-Kamera von dem Dach der Uni sogar fotografieren. Mit einer rasanten Geschwindigkeit von ungefähr 45.000 Kilometern pro Stunde trat der Meteorit in die Erdatmosphäre ein. 

Die Flugbahn des Feuerballs verlief von Voltlage nordwestlich von Osnabrück bis etwa Friesoythe.
Die Flugbahn des Feuerballs verlief von Voltlage nordwestlich von Osnabrück bis etwa Friesoythe. © Universität Oldenburg/google

Zum Glück bremste die scheinbar harmlose Sternschnuppe dann auf 15.000 Kilometern pro Stunde ab und explodierte dann in der Atmosphäre. Ebenfalls in den Niederlanden interessierte man sich für dieses seltene Naturphänomen, denn die nahmen das Ereignis auch auf einer Kamera auf. Dadurch konnte die Universität Oldenburg die genaue Flugbahn errechnen. 

Feuerball-Schocker: Universität Oldenburg vermutet Teile von Meteoriten auf Erde

Nicht nur, dass man dieses helle seltene Spektakel sehen konnte, der Leiter der Strahlenphysik Björn Poppe vermutet sogar, dass Teile vom Meteoriten auf der Erde gelandet sind. Ersten Berechnungen zufolge hätten möglicherweise nach der Explosion der Feuerkugel kleine Teile des Objektes den Sturz auf die Erde überstanden. Momentan wird immer noch untersucht, ob tatsächlich Teile des Feuerballs am Erdboden zu finden seien oder ob sie komplett verdampft sind. 

Dann starteten Professor Poppe und seine Kollegen einen ungewöhnlichen Aufruf. Denn auf Twitter fragen sie nach Augenzeugen, die sich an den Ort und die Richtung der Flugbahn erinnern können. Dies dient dem Zweck daran den möglichen Ort des Einschlags eingrenzen zu können. Auch ob unverglühte Meteoriten-Teilchen gefunden wurden, kann man melden. Diese sind in etwa so "groß wie Kieselsteine", so Professor Poppe. Augenzeugen können dann ihre Beobachtungen online in dem Webformular "Melden Sie ihre Feuerkugelsichtung: Es ist ganz einfach!" oder auch telefonisch der Universität mitteilen. Über "300 Anrufe und 50 Mails" erreichten den Professor. Dennoch keine Panik, die "Wahrscheinlichkeit ist nahezu gering und auszuschließen" von so einem Meteoriten getroffen zu werden, versicherte Professor Dr. Björn Poppe. Für einen anderen richtigen Aufreger im Norden Deutschlands, sorgte die Edeka-Kampagne von Otto Waalkes

Quelle:nordbuzz.de

*nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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