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Volksmusik: Familie versucht immer noch den „Kastelruther Spatzen“-Mörder zu finden

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Von: Annika Schmidt

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1998 ereignete sich der mysteriöse Mordfall des Managers der Kastelruther Spatzen Karl-Heinz Gross. Bis heute wurde der Mörder des Volksmusikers nicht gefunden. Doch die Familie von Karl-Heinz Gross gibt nicht auf und hofft auf neue Erkenntnisse durch DNA-Spur.

Kastelruth - 22 Jahre ist der tragische Tod von Kastelruther Spatzen Manager Karl-Heinz Gross schon her, doch der Fall lässt seiner Familie keine Ruhe. Mit nur 39 Jahren wurde der Bruder von Albin Gross (65), dem Keyboarder und Akkordeonspieler der Volksmusiker, unter mysteriösen Umständen umgebracht.

Schnappschuss von Karl-Heinz Gross bei einer Feier
Karl-Heinz Gross wurde 1998 ermordet. Doch von wem und warum? © Screenshot Youtube TheWorldhaus

Ab und zu tauchen neue Spuren auf, die der Familie neue Hoffnung geben, zu erfahren, was damals wirklich in der Märznacht mit Albin Gross geschah.

Letztes Lebenszeichen des Kastelruther Spatzens Karl-Heinz Gross war ein wütender Anruf

Nach einem Konzert der Kastelruther Spatzen in Magdeburg, reisten die Südtiroler Volksmusiker weiter zum nächsten Auftritt nach Essen. Albin Gross, der Manager der Band, blieb noch zurück, um einen Wagen in einer Werkstatt reparieren zu lassen. Der 39-jährige ehemalige Bus-Fahrer rief dabei seinen Bruder Karl-Heinz Gross an und berichtete verärgert von „Pfusch“. Der Anruf war das letzte Lebenszeichen des Volksmusik-Managers.

Es kommt zum Streit mit den Werkstattmitarbeitern. Was mit Karl-Heinz in den darauffolgenden 90 Minuten geschah, bleibt ein Rätsel. Zu Fuß soll der Vater von vier kleinen Kindern die Werkstatt verlassen haben und wurde schwerverletzt drei Kilometer weiter in einem Industriegebiet von einem LKW-Fahrer aufgefunden. Keine Zeugen konnten aufklären, wohin der 39-Jährige gehen wollte und was in der kurzen Zeit mit Karl-Heinz Gross geschah. (Schlager: Diese Schlagersänger fanden auf tragische Weise den Tod).

Viele Spekultationen ranken sich um den Tot des Volksmusikers der Kastelruther Spatzen

Trotz einer Not-OP verstarb Karl-Heinz Gross am 6. März 1998. Die Polizei geht von Mord aus, jedoch nicht aus Habgier, da der Manager der Kastelruther Spatzen noch 7.000 Mark bei sich trug. Spekulationen gab es in viele Richtungen. Sowohl Werkstattmitarbeiter gerieten unter Verdacht, als auch die Mitglieder der Kastelruther Spatzen selbst, so wie ein Magdeburger Fan-Club.

Karl-Heinz Gross lacht, neben ihm seine Frau und seine Tochter
Karl-Heinz Gross versuchte trotz des Managements für die Kastelruther Spatzen viel Zeit mit seiner Frau und den vier Kindern zu verbringen © Screenshot Youtube TheWorldhaus

Der Club geriet ins Visier, da diesem zuvor der offizielle Status entzogen wurde. Vermutet wurde, dass die Fans zu hohe Beitragszahlungen ihrer Mitglieder eingezogen hätten. Doch zu neuen Erkenntnissen führten diese Überprüfungen nicht. Neue Hoffnung gab es, als die TV-Sendung „XY ungelöst“ sich dem Fall annahm und nachkonstruierte. 50.000 € setzten die Volksmusiker als Belohnung aus. Doch aus der Bevölkerung kamen nach der Ausstrahlung keine neuen weiterführenden Hinweise.

DNA-Spur bringt neue Hoffnung für die Familie des Volksmusiker-Managers

Zwei Theorien erhärteten sich über den Mordfall des Volksmusikers. Karl-Heinz Gross wurde angefahren und um diese Tat zu vertuschen, hat der schuldige Fahrer den Kastelruther Spatzen Manager umgebracht.

Eine andere Vermutung ist, dass der 39-Jährige in einen Streit geriet, vielleicht wegen der schlechten Reparatur seines Wagens und im Affekt getötet wurde. 2018 fand die Kripo neue DNA-Spuren, doch die passten bisher noch zu keinem Täter. Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass die Person zu den Spuren am Tatort gefunden wird. „Meine Rachegedanken sind mittlerweile abgeflaut. Ich würde ihm gerne in die Augen schauen, ihn nach dem Warum fragen und ihm sagen: Deinetwegen sind vier Kinder ohne Vater aufgewachsen!“, erklärte Albi Gross im Interview mit schlager.de. Für die Kinder des Volksmusikers ist der Fall noch nicht abgeschlossen, denn Mord verjährt nie.

Albin Gross spricht über den Mordfall
Volksmusikstar Albin Gross möchte wissen, was damals mit seinem Bruder Karl-Heinz Gross geschah © Screenshot Youtube TheWorldhaus

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Infos über die Autorin

Annika Schmidt, Redakteurin bei extratipp.com, schreibt über Themen aus den Bereichen Schlager und die Welt der Musik. Von Volksmusik, über Hip-Hop oder der coole Sound der Woodstock-Generation, wenn es um Musik geht, ist Annika die Expertin. Mehr Infos zur Redaktion und dem Team von extratipp.com gibt es hier.

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