Spotify will Gespräche mithören - Streaming-Dienst reicht Patent zur Verbesserung von Musiktipps ein
Wird Spotify zukünftig die Gespräche der Nutzer mithören dürfen? Der Streaming-Dienst hat in den USA ein Patent vorgelegt, dass die Musikauswahl auf diese Weise künftig deutlich verbessern soll - doch zu welchem Preis?
Stockholm - Nutzern von Spotify* könnte bald ein Update der besonders unangenehmen Art bevorstehen: Bereits im Februar 2018 legte der schwedische Streaming-Dienst in den USA ein Patent vor, welches dem Anbieter erlauben soll, über die App mitzuhören, um dadurch die Musikvorschläge individuell verbessern zu können. Datenschützer zeigen sich entsetzt, denn am 12. Januar 2021 wurde das Update von offizieller Seite tatsächlich bewilligt. Was bedeutet das zukünftig für die Verbraucher? Extratipp.com* berichtet.

Spotify: Hört der Streaming-Dienst bald mit? Neues Patent beunruhigt Nutzer und Datenschützer
Von Metal* über Pop* und Rock* bis hin zu Volksmusik* findet sich auf Spotify eigentlich jedes Genre, welches das Musikliebhaberherz begehrt. Über verschiedene Algorithmen ermittelt der Streaming-Dienst die Präferenzen der Nutzer und schlägt ihnen immer wieder neue, auf ihr Hörverhalten abgestimmte Songs und Alben vor. Nun möchte das 2006 in Stockholm gegründete Unternehmen offenbar den nächsten Schritt gehen und den Verbraucher noch besser kennenlernen - und zwar mehr, als diesem lieb sein dürfte!
Wie Music Business Worldwide berichtet, könnte Spotify* zukünftig Faktoren wie „den Gemütszustand, das Geschlecht, das Alter oder die Sprachfärbung“ ermitteln und anhand dessen passende Musikvorschläge liefern. Auch die Umgebung („Bus, Schule, Park...“) und das gesellschaftliche Umfeld („alleine, kleine Gruppe, Party...“) sollen zu diesem Zweck untersucht und ausgewertet werden, wie einem Schaubild auf der ersten Seite des Patents eindeutig zu entnehmen ist. Hierfür müsste der Streaming-Anbieter allerdings die Nutzer abhören - der Beschluss hierzu liegt in den USA jedoch seit Kurzem vor.
Spotify: Streaming-Dienst rudert zurück - neues Patent nur eines von „hunderten Erfindungen“
Auch Spotify* selber bezog zu dem kontroversen Update bereits Stellung - und versuchte zu beschwichtigen: Gegenüber Pitchfork.com erklärte ein Sprecher des Streaming-Dienstes, bei dem Patent handele es sich lediglich um eine von „hunderten Erfindungen“. Das Unternehmen lege regelmäßig Patente vor, von denen „manche Teil zukünftiger Produkte werden, andere wiederum nicht“. Wie genau die Technologie hinter der umstrittenen Neuerung funktionieren könnte, ist bisher noch nicht bekannt. Nicht selten lassen große Firmen allerdings tatsächlich diverse Innovationen sicherheitshalber patentieren, ohne auf diese später jemals zurückzugreifen.
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