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Extratipp.com Listicle: Rammstein - Fünf Skandale rund um Till Lindemann und seine Band

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Von: Jonas Erbas

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Rammstein-Frontmann Till Lindemann steht in einem Fatsuit neben dem Schild der Ramstein Air Base, darüber ein Auftritt der Band und eine CD (Fotomontage)
Rammstein - allen voran Frontmann Till Lindemann - sind die Meister inszenierter Provokation. Schon der Bandname, der an die Air Force-Basis Ramstein angelehnt ist, stieß auf teils heftige Kritik (Fotomontage) © Soeren Stache/Carsten Rehder/Uwe Anspach/Jan-Philipp Strobel/Friso Gentsch/dpa/picture alliance

Rammstein gehören fraglos zu den umstrittensten Bands des Landes: Seit Jahrzehnten provozieren und polarisieren Till Lindemann und Co. ganz bewusst - wir blicken auf fünf Skandale rund um die Berliner Kult-Rocker.

Berlin - Für Außenstehende mag die tiefe Faszination für Rammstein auf den ersten Blick womöglich äußerst befremdlich wirken: Till Lindemanns (58) martialische, oftmals mehrdeutige Texte, die harten, industriellen Metal-Klänge und die recht bizarre Optik der Band sind definitv nicht jedermanns Sache. Die 1994 in Berlin gegründete Gruppe provoziert und polarisiert ganz bewusst, nutzt visuelle, lyrische oder thematische Grenzüberschreitungen seit Jahren gekonnt als Stilmittel - und eckt damit nicht selten an! Wir blicken auf fünf Skandale, die das sechsköpfige Neue Deutsche Härte-Ensemble in den letzten Jahren begleiteten.

Bandfoto der Berliner Rocker Rammstein, das alle fünf Mitglieder in dunkler Bekleidung zeigt
Rammstein und Provokation - das gehört einfach zusammen! Seit Jahren polarisieren Till Lindemann & Co. ganz bewusst, meist auf sehr hohem Niveau © Jens KochMCT Agentur GmbH/obs/dpa/picture alliance

Rammstein und Till Lindemann ecken an: Skandal um Bandname und Kuss-Foto-Protest

Bereits mit ihrem Bandnamen sorgten Rammstein kurz nach Gründung der Gruppe für viel Aufsehen: Dieser bezieht sich auf die Ramstein Air Base, einem Militärflugplatz der United States Air Force nahe Kaiserslautern. Dort kam es im Sommer 1988 während einer Flugschau zu einem schrecklichen Unglück, bei dem 70 Personen infolge einer Kollision dreier Flugzeuge ums Leben kamen. Till Lindemann und Co. bestritten anfangs, sich nach dieser folgenschweren Katastrophe benannt zu haben, lenkten schließlich jedoch ein, als bekannt wurde, dass die Band in ihrer Gründungszeit sogar unter dem Namen Rammstein-Flugschau einige Auftritte absolviert hatte.

Doch auch fernab deutscher Landesgrenzen gibt es einige vehemente Rammstein-Kritiker: Bei einem Konzert in Moskau inszenierte die Band 2019 eine Bühnenkuss zwischen den Gitarristen Richard Kruspe (53) und Paul Landers (56), um auf die homophobe Haltung der russischen Regierung aufmerksam zu machen. Das Protest-Foto, welches währenddessen entstand, wurde zum viel diskutierten Politikum - und das in doppelter Hinsicht: Während es in Russland nach dem Auftritt massenhaft Kritik hagelte, löschte Instagram entsprechendes Bild Monate später, da es - angeblich - gegen die Richtlinien der Plattform verstoße (extratipp.com berichtete). In diesem Fall müssen sich Till Lindemann und Co. jedoch nichts vorwerfen lassen: Sie haben ein wichtiges Zeichen gesetzt!

Rammstein und ihre Skandale: Till Lindemanns Kannibalen-Song und Rechtsextremismus-Vorwürfe

2004 erregte Rammstein mit ihrer Single „Mein Teil“ zahlreiche Gemüter, geriet sogar ins Visier der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM). Der Song behandelt die Geschichte von Armin Meiwes (59), der als ‚Kannibale von Rotenburg‘ traurige Berühmtheit erlangte. Meiwes hatte 2001 eine Internetbekanntschaft - eigenen Aussagen zufolge auf dessen Wunsch hin - getötet und anschließend Teile der Leiche verzehrt - ein gefundenes Fressen für Till Lindemann und seine Bandkollegen. Eigentlich habe der Song ursprünglich vom Weltuntergang gehandelt, doch der 58-jährige Frontmann schrieb die Nummer kurzerhand um. Das zugehörige Musikvideo und die Bezugnahme auf ein absolutes Tabuthema rief die BPjM und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) auf den Plan: Das Video war daraufhin erst ab 22:00 verfügbar.

Schon früh in ihrer Karriere wurden Rammstein mit dem Vorwurf konfrontiert, die Band fördere rechtsextremistisches Gedankengut. Das 1998 erschienene Video zum Depeche Mode-Cover „Stripped“ beinhaltete Originalaufnahmen der Olympischen Sommerspiele 1936 und geriet deshalb schnell in die Kritik. Noch Jahre später hieß es in diversen Medienberichten, Till Lindemann und seine Mitmusiker bedienten sich bewusst nationalsozialistischer Ästhetik. Auch das markante rollende ‚R‘ des Sängers wurde in Verbindung mit dem Dritten Reich gebracht. Heute wissen wir: Rammstein und Nazis - das passt überhaupt nicht zusammen! Die Berliner Rockband hat sich mehr als glaubhaft von jeglichem Extremismus distanziert.

Rammstein: Till Lindemann und Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz landeten im US-Knast

Bei den Konzerten von Rammstein geht es seit jeher wild zu, doch 1999 war für die US-amerikanischen Behörden offenbar eine Grenze erreicht: Bei einem Konzert in Worcester (Massachusetts) bearbeitete Frontmann Till Lindemann seinen Keyboarder
Christian „Flake“ Lorenz (54) während des Songs „Bück Dich“ mit einem überdimensionierten Sexspielzeug - ein klassischer Rammstein-Gag, wie wir heute wissen. Die prüden Behörden fanden die Szenen jedoch gar nicht zum Lachen: Der Konzertabend endete für Till Lindemann und Flake nicht im Backstage, sondern im Knast. Der Vorwurf: Die beiden hätten mit ihrem unsittlichem Verhalten gegen die Werte der Gemeinde verstoßen. Für so viel kostenlose Werbung kann sich die Band sonst nur bedanken!

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