Metallica: Produzent von Hit-Album über Schlagzeuger Lars Ulrich: „Ich dachte, er sei absolut nutzlos“
Mit „Ride the Lightning“ veröffentlichten Metallica 1984 einen Genreklassiker, der Musikgeschichte schrieb - und sich allein in den USA über sechs Millionen Mal verkaufte. Doch der Produzent des Albums äußerte sich nun zu den Aufnahmen - und plaudert dabei aus dem Nähkästchen.
Kopenhagen - Mit dem Produzenten Flemming Rasmussen (62) an ihre Seite nahmen Metallica von 1984 bis 1988 drei ihrer besten Alben auf. Als Erstes entstand „Ride the Lightning“. Das Album gilt heute als Genreklassiker, revolutionierte den Metal und machte jedem unmissverständlich klar, dass hinter der Band vier absolute Ausnahmemusiker stecken - eigentlich. Denn Schlagzeuger Lars Ulrich hinterließ beim dänischen Produzenten offenbar zunächst keinen guten Eindruck.
Metallica: Produzent Flemming Rasmussen zweifelte an Lars Ulrich
Bereits seit Jahren hält sich das Gerücht, Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich (56) mangele es an technischen Fertigkeiten und musikalischem Feingefühl. Bandmitbegründer James Hetfield (57) lehnte anfangs sogar ab, gemeinsam mit Ulrich in einer Band zu spielen - ihn überzeugte das Schlagzeugspiel des heute 56-Jährigen nicht. Doch Lars Ulrich ließ sich nicht vom Weg abbringen, arbeitete hart an seinen Fähigkeiten und knüpfte parallel dazu wichtige Kontakte. Dass es Metallica heute gibt, ist nicht zuletzt dieser Hartnäckigkeit zu verdanken.
1984 ging es nach Kopenhagen ins Studio, um den Zweitling „Ride the Lightning“ einzuspielen. In einem Interview mit der britischen Fachzeitschrift Metal Hammer sprach Produzent Flemming Rasmussen nun über diese Zeit. Insbesondere seine ersten Erfahrungen mit Lars Ulrich scheinen dem Produzenten in Erinnerung geblieben zu sein: „Ich dachte, er sei absolut nutzlos. Die erste Sache, die ich ihn fragte, als er anfing zu spielen, war: ,Beginnt alles mit einem Upbeat?’ Und er sagte: ,Was ist ein Upbeat?’“
Metallica: Trotz anfänglicher Schwierigkeiten - „Ride the Lightning“ wird Kult
Dass der in Dänemark geborene Metallica-Schlagzeuger offenbar keinerlei theoretisches Musikwissen mitbrachte, überraschte den Produzenten. Dennoch löste er das Problem auf seine eigene, sehr professionelle Art: „Wir begannen, ihm Beats zu erklären. Dass sie eine gleichmäßige Zeitdauer zwischen dem Schlag, dem Schlag und dem Schlag haben müssen und dass du bis vier zählen musst, bevor du wieder anfangen kannst. Dann konnte er richtig gute Fills spielen, an die zu der Zeit keiner von uns gedacht hat.“
Lars Ulrich punktete also mit seiner Spontanität und Kreativität. Und das scheint den Produzenten letztendlich doch beeindruckt zu haben: Er produzierte in den Folgejahren noch „Master of Puppets“ und „...And Justice for All“ - zwei der besten Alben der US-Amerikaner. Auch „Ride the Lightning“ selber besitzt heute Kultstatus - Glück gehabt!
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Info über den Autor
Jonas Erbas, Volontär bei extratipp.com, schreibt über Themen aus den Bereichen TV, Stars, Schlager und die Welt der Musik. Egal ob Metal, Rock, Pop oder Hip-Hop – Jonas kennt und liebt die Welt der Musik. Mehr Infos zur Redaktion und dem Team von extratipp.com gibt es hier.