Harmlose Tiershows im Urlaub arten für Tiere zu großer Quälerei aus
Es gibt sie dort, wo Touristen hinkommen: Tier-Attraktionen, bei denen sich Fans mit ihren Lieblingen unter anderem ablichten lassen können. Tierfreundlich ist das nicht immer.
Dortmund – Es ist warm in Spanien. Am Pool und Meer liegen? Wird auf Dauer langweilig. Unterhaltung muss her. Kulturprogramm – vielleicht ein Stierkampf? Besser nicht, berichtet RUHR24*.
Urlaub: Touristen sollten Attraktionen mit Tieren meiden – sie beruhen oft auf Leid und Qual
Touristische Attraktionen, bei denen Tiere beteiligt sind, seien zu meiden, warnt die Organisation Vier Pfoten in einer Pressemitteilung. „Attraktionen mit Tieren sind stets kritisch zu betrachten“, heißt es. Dabei zählt Stierkampf, bei dem das Tier offensichtlich Qualen leidet, noch zu den eindeutigen Aktivitäten, die es der Organisation nach zu meiden gilt.
Aktuell zieht es Touristen häufig nur in die Nachbarländer Deutschlands. Schwimmen mit Delfinen in Frankreich, Pferde und Esel reiten in Deutschland, Wildtiere füttern oder gar streicheln im Balkan: Es klingt so verlockend – insbesondere wenn man seinen Kindern im Urlaub Programm bieten möchte. Allerdings geht das besondere Erlebnis häufig auf die Kosten der Tiere.
Attraktionen mit Tieren im Urlaub: Touristen sollten bei Restaurant-Bären und Tigerbabys hellhörig werden
„Was nach einem harmlosen Spaß aussieht, ist für viele Tiere purer Stress und im schlimmsten Fall grobe Tierquälerei“, sagt Martin Rittershofen, Experte von Vier Pfoten, und betont: „Generell sollten die Alarmglocken immer dann läuten, wenn damit geworben wird, ein Wildtier zu füttern, zu berühren, auf ihm zu reiten oder ein Foto mit ihm zu machen.“
Als Beispiel zieht die Organisation sogenannte Restaurantbären in Südosteuropa heran, mit denen sich Gäste fotografieren lassen können. Aber man muss auch vor der eigenen Tür kehren: In Deutschland und Frankreich könne man in einigen „unseriösen Privatzoos“ Tigerbabys streicheln (mehr Reisetipps* auf RUHR24).
Reiten auf Pferden im Urlaub oder auf der Kirmes: Oft ist das stundenlange Arbeit für Tiere
Restaurantbären und Tigerbabys – es muss nichtmal so exotisch sein. Pferdereiten auf der Kirmes, Kutschfahrten durch die Altstadt – auch das sind Qualen für die Tiere. Die Vierbeiner seien mancherorts über zehn Stunden im Einsatz – mit nur wenig Pausen zum Trinken und Futtern.
Aber nicht nur für die Tiere sind diese Attraktionen oft purer Stress. Auch Menschen können sich damit in Gefahr begeben. So wurde bei einer Kreuzfahrt der MS Bremen im Sommer 2018 zur norwegischen Insel Spitzbergen ein Crew-Mitglied von einem Eisbären attackiert. Der Mitarbeiter wurde verletzt, der Eisbär erschossen. Ein böses Ende für ein vermeintlich besonderes Erlebnis im Urlaub.
Attraktionen mit Tieren im Urlaub: Es gibt Möglichkeiten – ganz ohne schlechtes Gewissen
Wer aber unbedingt – womöglich exotische – Tiere im Urlaub nicht missen möchte, hat dennoch Möglichkeiten, sich den Wunsch zu erfüllen. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen.

„Nationalparks und Schutzzentren für gefährdete Arten oder Tiere aus schlechter Haltung bieten die Gelegenheit für tierische Begegnungen. Bei dem Besuch einer Auffangstation sollten Besucher und Besucherinnen darauf achten, dass Tierschutz und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben“, so Martin Rittershofen.*RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA