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Fördern Entzündungen: Städter greifen gerne zu diesen Lebensmitteln – riskieren dabei aber chronische Krankheiten

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Von: Juliane Gutmann

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Entzündungen im Körper lassen uns vorzeitig altern und begünstigen Krankheiten wie Krebs. Eine Studie zeigt auf, wie eine antientzündliche Ernährung aussieht.

Dem Fachportal Thieme zufolge erhöhen stille Entzündungen das Risiko für chronische Erkrankungen und können den Alterungsprozess maßgeblich vorantreiben. Lebensmittel mit vielen Antioxidantien, ein maßvoller Medienkonsum, viel Bewegung und ausreichend Schlaf* sollen dem Internisten und Geriater Dr. med. Peter Niemann zufolge Entzündungsprozesse im Körper aufhalten können, wie aus einer Thieme-Pressemitteilung hervorgeht.

Viele Studien belegen den positiven Effekt einer antientzündlichen Ernährung. Auch eine neue Veröffentlichung, an der unter anderem die Uni Bonn mitgewirkt hat, beleuchtet den Effekt von Ernährung auf die Gesundheit. Dazu verglichen die Forscher die Ernährung in westlichen Industrienationen mit traditioneller tansanischer Kost. Ein Grund für die Untersuchung war unter anderem der Fakt, dass Tansanier, die in Städten leben, ein stärker aktiviertes Immunsystem haben und entsprechend häufiger unter nicht übertragbaren Krankheiten litten als ihre Mitmenschen auf dem Land. Eine Erklärung dafür scheint die unterschiedliche Ernährung zu sein, wie aus einer Pressemitteilung der Uni Bonn hervorgeht. In den Städten ernähren sich die Menschen eher nach westlicher Art, während in ländlichen Gebieten eher eine traditionelle Ernährung üblich ist.

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Städter essen mehr gesättigte Fette und verarbeitete Lebensmittel

Die Untersuchung wurde unter mehr als 300 Tansaniern durchgeführt, von denen einige in der Stadt Moshi und einige auf dem Land leben. Das Wissenschaftler-Team von Forschern des Radboud university medical center in den Niederlanden, des LIMES-Instituts der Universität Bonn, des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und des Kilimanjaro Clinic Research Centers in Tansania fand heraus, dass die Immunzellen der Teilnehmer aus Moshi mehr entzündliche Proteine produzierten. Die untersuchten Personen hatten keine gesundheitlichen Probleme und waren nicht krank, aber ein aktiviertes Immunsystem kann das Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, heißt es in der Pressemitteilung.

Falsche Ernährung fördert eine Reihe chronischer Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Menschen auf dem Land ernähren sich tendenziell gesünder, wie eine neue Studie zeigt.
Falsche Ernährung fördert eine Reihe chronischer Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Menschen auf dem Land ernähren sich tendenziell gesünder, wie eine neue Studie zeigt. © Ute Grabowsky/photothek.net via www.imago-images.de

Analysen zeigten, dass Stoffwechselprodukte aus der Nahrung einen Einfluss auf das Immunsystem haben. Teilnehmer aus ländlichen Gebieten hatten höhere Werte an Flavonoiden und anderen entzündungshemmenden Substanzen im Blut. Die traditionelle ländliche tansanische Ernährung, die reich an Vollkorn, Ballaststoffen, Obst und Gemüse ist, enthält hohe Mengen dieser Substanzen. „Bei Menschen mit einer städtischen Ernährung, die mehr gesättigte Fette und verarbeitete Lebensmittel enthält, wurden erhöhte Werte von Metaboliten gefunden, die am Cholesterinstoffwechsel beteiligt sind“, sagt Prof. Dr. Mihai Netea, Forscher am LIMES-Institut und Exzellenzcluster ImmunoSensation der Universität Bonn und am Radboud university medical center in den Niederlanden.

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Westlicher Lebensstil fördert die Entwicklung chronischer Krankheiten

Die Forscher betonen, dass ein westlicher Lebensstil und westliche Ernährungsgewohnheiten chronische Krankheiten begünstigen. Prof. Dr. Joachim Schultze vom DZNE und LIMES-Institut sagte: „Wir haben gezeigt, dass eine traditionelle tansanische Ernährung einen positiven Effekt auf Entzündungen und die Funktion des Immunsystems hat. Das ist wichtig, weil nicht nur in Tansania, sondern auch in anderen Teilen Afrikas eine rasante Verstädterung im Gange ist.“ Die Migration vom Land in die Stadt führe zu Veränderungen in der Ernährung und gehe mit einem rasanten Anstieg von Zivilisationskrankheiten einher, was die lokalen Gesundheitssysteme stark belastet. Die Forscher betonen, dass Prävention wichtig sei, und die Ernährung dabei eine wichtige Rolle spielen könne. (Pressemitteilung der Uni Bonn/jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

Zur Studie

Mehr Quellen: https://www.thieme.de/de/presse/gesund-100-jahre-alt-werden-150292.htm

Weiterlesen: Alternative zu Schmerzmitteln: Diese Lebensmittel entfalten verblüffende Wirkung.

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