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„Höllenhund“-Variante BQ.1.1 breitet sich aus – Fachleute schlagen Alarm

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Von: Helena Gries

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Die neue Omikron-Sublinie BQ.1 trägt den Spitznamen „Höllenhund“. Die schnelle Ausbreitung der Corona-Variante in Europa beunruhigt Fachleute.

Frankfurt – Die neue Omikron-Variante BQ.1 und dessen Sublinie BQ.1.1 sind derzeit auf dem Vormarsch. Weltweit sorgen die neuen Omikron-Varianten mit Blick auf den kommenden Winter für Beunruhigung bei Forschenden. Sie gehen davon aus, dass BQ.1. in Europa noch vor Ende November für die nächste große Corona-Welle verantwortlich sein wird. Wegen der hohen Ansteckungsfähigkeit hat die Sublinie BQ.1. den Spitznamen „Cerberus“ erhalten und heißt damit wie der Höllenhund aus der griechischen Mythologie.

Die sogenannte „Höllenhund-Variante“ wird laut Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 27. Oktober 2022 auch zunehmend in Deutschland nachgewiesen. Fachleute sind vor allem aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich BQ.1. und sein Abkömmling BQ.1.1 verbreiten, beunruhigt. Prognosen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC zufolge wird die Corona-Variante BQ.1 einschließlich ihrer Unterlinien von Mitte November bis Anfang Dezember 2022 mehr als 50 Prozent der Corona-Infektionen ausmachen.

Omikron-SublinieBQ.1 und BQ.1.1
abgeleitet vonBA.5 und BA.1.1
BesonderheitMutationen im Spike-Protein
FolgeSchnellere Übertragung

Neue Corona-Variante: „Höllenhund“-Variante BQ.1.1 verbreitet sich aus

Derzeit bestimmt der „Höllenhund“ in Frankreich und in den USA das Pandemie-Geschehen. Medienberichten zufolge verursacht BQ.1 dort fast 20 Prozent der Corona-Infektionen. Gegenüber der bislang dominierenden Omikron-Subvariante BA.5 hat die neue Variante Expertinnen und Experten zufolge einen Übertragungsvorteil von mehr als zehn Prozent. Cornelius Römer vom Biozentrum der Universität Basel teilte bereits Anfang Oktober auf Twitter mit, dass sich die Infektionszahlen mit BQ.1 vor allem in Europa und Nordamerika etwa jede Woche verdoppeln.

„Man sieht in Daten aus Amerika: BQ.1. macht ganz schön Dampf. Die Variante breitet sich effizient aus“, sagte auch der Frankfurter Virologe Martin Stürmer im Gespräch mit ZDFheute. Der US-Immunologe Anthony Fauci warnte im Interview mit dem Sender CBS News ebenfalls vor der rasanten Verdopplungszeit der neuen Corona-Variante.

Cerberus
imago0130596117h (1).jpg © Historical Views / Imago Images

Corona-Pandemie: Schützen Impfungen vor der Omikron-Sublinie BQ.1?

Ob Impfungen oder durchgemachte Infektionen vor der neuen Variante schützen, ist Fachleuten zufolge noch unklar. Richard Neher, der Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien an der Universität Basel, verweist gegenüber dem ZDF auf Studien aus China und Schweden. Diese deuteten darauf hin, dass die Corona-Variante durch Mutationen an den Spike-Proteinen von menschlichen Antikörpern vermutlich schlechter erkannt wird. Das Virus könnte so das Immunsystem austricksen.

Vor schweren Verläufen durch die Omikron-Sublinie seien geimpfte und genesene Menschen jedoch geschützt. Trotz schneller Verbreitung und hoher Ansteckungsgefahr haben sich einige Menschen bislang auch noch gar nicht mit Corona infiziert. (hg)

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